Life Ball:

Ludwig: Keszler soll „Kind in andere Hände legen“

Adabei
28.05.2019 12:09

In etwas mehr als einer Woche, am 8. Juni, wird im Wiener Rathaus der Life Ball gefeiert - zum letzten Mal. Doch nun ließ der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig in der Fragestunde des Gemeinderats aufhorchen, als er ankündigte, dass er sich „sehr“ um eine Weiterführung bemühen wolle. In welcher Form und ob mit oder ohne den bisherigen Organisator Gery Keszler ist offen.

Die NEOS wollten am Dienstag in der Gemeinderatssitzung von Bürgermeister Ludwig wissen, ob die Stadt nach dem von Keszler angekündigten Aus des Life Ball eine Initiative zur Weiterführung starten wolle. Die Antwort des Stadtchefs: „Ja, weil das Anliegen nach wie vor ein wichtiges und unterstützenswertes ist.“ Und er betonte: „Ich werde mich sehr bemühen, dass es den Life Ball, in welcher Form auch immer - zum Beispiel in geänderter Form - weiter geben wird.“

Veranstaltung in „geänderter Form“
In den nächsten Tage werde es Gespräche geben, kündigte Ludwig an. So sei etwa die Frage, inwieweit Keszler zur Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und anderen Veranstaltern bereit sei bzw. bereit sei, „sein Kind in andere Hände zu legen“. In welcher Form und mit welcher Organisation das Event künftig ausgetragen werden könnte, ist offen. Bisher war der Verein „Life+“ für das Spektakel verantwortlich.

Die Veranstaltung könnte in „geänderter Form“ bzw. mit anderen Personen weitergeführt werden, stellte Ludwig in den Raum. Was aber fix ist: Die Stadt Wien selbst wird den Ball nicht austragen.

Der Bürgermeister hob in der Fragestunde zusätzlich die Wichtigkeit des Life Balls für die Stadt hervor: So sei die Veranstaltung wichtig im Kampf gegen Aids, diene der Bewusstseinsbildung und überhaupt passe sie gut zu einer weltoffenen Stadt. Zudem sei es über den Ball gelungen, Menschen nach Wien zu bringen, die sonst aus „touristischen Gründen“ nicht in die Stadt gekommen wären.

900.000 Euro Unterstützung
Außerdem beobachtet Ludwig laut eigenen Angaben eine gewisse Sorglosigkeit unter jungen Menschen, in Sachen Verhütung leichtsinniger zu werden, da die Krankheit behandelbar ist. Über den Life Ball könne genau diese Zielgruppe zur Bewusstseinsbildung erreicht werden, was zum Beispiel mit Broschüren nicht gelänge.

Die Stadt Wien hat den Life Ball schon bisher im Rahmen einer Förderung für die Ballumsetzung und Infrastruktur unterstützt. Diese betrug heuer 900.000 Euro, für das kommende Jahr sei die gleiche Summe vorgesehen gewesen. Apropos Geld: Das Ball-Aus würde zu einer Ketten-Reaktion führen. Laut Ludwig hätten sich bereits eine „ganze Reihe von Vereinen“ gemeldet, die bisher von den Einnahmen des Life Balls profitiert haben. Diese hätten in Zukunft finanzielle Probleme.

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(Bild: kmm)



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