Dopingvorwürfe

„Die Ermittlung gegen Reichelt sind im Laufen“

Wintersport
28.05.2019 05:30

Die Ermittlungen im Rahmen der „Operation Aderlass“ ziehen immer weitere Kreise! Am Freitag wurde im Zuge der Doping-Ermittlungen - wie berichtet - Österreichs Ski-Ass Hannes Reichelt von Beamten des Bundeskriminalamtes einvernommen. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck bestätigte den Artikel der „Krone“. Es sind Nachrichten, die für Entsetzen sorgen - der 38-jährige Skistar Hannes Reichelt im Visier der Doping-Ermittler.

Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft bestätigte gestern Vormittag die Ermittlungen gegen den Rennläufer. „Ja, es gibt einen Anfangsverdacht gegen Hannes Reichelt. Er wurde befragt und stellte alle Vorwürfe in Abrede“, verdeutlicht Sprecher Hansjörg Mayr. Doch welche Spur führte zum Super-G-Weltmeister 2015, der weiterhin beteuert, nie etwas mit Doping zu tun gehabt zu haben? „Darauf gibt es derzeit keine Antworten. Ich kann nur sagen, dass die Ermittlungen im Laufen sind“, hält sich Mayr bedeckt.

Strafrechtlich relevante Indizien
Fest steht, dass es strafrechtlich relevante Indizien gegen Reichelt gibt, die zur polizeilichen Einvernahme führten. In Österreich gibt es im Zusammenhang mit Doping unterschiedliche Straftatbestände. Dazu zählen „das in Verkehrsetzen von verbotenen Wirkstoffen“, die „Anwendung von Blut- oder Gendoping“ sowie „der Besitz von Anabolika und Hormonen über einer Grenzmenge mit dem Vorsatz des Dopings.“

Zudem gibt es seit 2009 den Tatbestand „Sportbetrug“ im Strafgesetzbuch. Je nachdem, wie hoch der finanzielle Schaden ist, droht Dopern eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.

Zwei Betreuer in Haft
Was davon Reichelt vorgeworfen wird, lässt Mayr offen. Was der Sprecher hingegen bestätigt, ist, dass über den Ex-Langlauftrainer Gerald H. die U-Haft verhängt wurde. Und dass der Niederösterreicher Emanuel M., zuletzt Servicemann des Schweizer Vierfach-Olympiasiegers Dario Cologna, ebenfalls verhört und mittlerweile enthaftet wurde.

Riesiges Verfahren
Die „Operation Aderlass“ zieht jedenfalls immer weitere Kreise. Die Staatsanwaltschaft München bestätigt, dass die im März genannten 21 verdächtigten Sportler aus fünf Sportarten und acht Nationen lediglich eine Momentaufnahme waren, es mittlerweile mehr Verdachtsmomente gibt. Ohne aber Zahlen zu nennen. „Wir räumen den Ermittlungen den Vorrang ein, haben ein riesiges Verfahren mit internationalen Bezügen gegen mehrere in Haft sitzende Beschuldigte zu führen“, so Oberstaatsanwältin Anne Leiding.

Jasmin Steiner, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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