EU-Wahl

Das sind die interessantesten Gemeinde-Ergebnisse

Steiermark
27.05.2019 18:58

Die weststeirische Stadt Köflach ist trotz Ibiza-Video blau, die sozialdemokratische Bastion Leoben hält, in Graz jubeln die Grünen, in Wenigzell stimmten nicht weniger als zwei Drittel für die ÖVP: Einige steirische EU-Wahlergebnisse stechen besonders ins Auge. Die „Krone“ ging am Montag auf Ursachenforschung.

Die magische 50-Prozent-Marke hat die ÖVP in mehreren Gemeinden geknackt, die 66 Prozent in Wenigzell sind aber unerreicht. „Das ist schon ein wenig überraschend“, gibt Bürgermeister Herbert Berger zu. Man sei für Spitzenkandidatin Simone Schmiedtbauer im Wahlkampf gerannt, sie erhielt sehr viele Vorzugsstimmen: „Eine direkte steirische Vertretung in Brüssel, noch dazu aus dem Bauernbund, ist wichtig“, freut sich Berger über das Ergebnis.

„Es wäre viel mehr drinngen gewesen“
Selbst in sozialdemokratischen Hochburgen konnte die ÖVP klar zulegen, etwa in Leoben. Die SPÖ blieb aber an der Spitze. „Das Stammwählerpotenzial ist noch relativ groß“, meint SPÖ-Bürgermeister Kurt Wallner, der trotzdem nicht zufrieden ist: „Es wäre viel mehr drinnen gewesen.“

Seine These: Die Mehrheit der Bevölkerung sehne sich nach Stabilität und Sicherheit und sei in der Migrationsfrage „eher kompromisslos“. Hier müsse sich die SPÖ früher oder später noch klarer positionieren.

Also Hans Peter Doskozil statt Pamela Rendi-Wagner an der Spitze der Bundespartei? „Das macht derzeit wohl auch keinen Sinn. Es ist eine schwierige Lage.“

In Köflach ist FPÖ die Nummer 1
Vor einer schwierigen Lage stand in den vergangenen Tagen die FPÖ, doch das Ergebnis am Sonntag war besser als befürchtet. In Köflach wurden die Blauen sogar Nummer 1.

FP-Vizebürgermeister Alois Lipp war selbst positiv überrascht - und führt das Ergebnis auch auf die Köflacher Dreierkoalition mit der ÖVP und der SBK zurück. „Wir arbeiten gut und besonnen zusammen.“

Leute wechseln nicht mehr die Straßenseite
Allgemein sei die Stimmung für die FPÖ in Köflach über die Jahre besser geworden, sagt Lipp: „Wenn wir früher am Valentinstag Blumenstöcke verteilt haben, haben einige die Straßenseite gewechselt oder das Gespräch verweigert. Das gibt es heute nicht mehr.“

Grüner Erfolg in Graz
Große Erleichterung ist auch bei den Grazer Grünen zu spüren. In der Landeshauptstadt gab’s mehr als 25 Prozent. „Ich habe als Abgeordnete den Rausfall aus dem Parlament 2017 miterlebt. Es ist schön, dass wir das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler zurückgewinnen konnten“, sagt Stadträtin Judith Schwentner.

Die Klimakrise, nicht zuletzt wegen der Schüler-Demos in aller Munde, sei gerade für junge Menschen ein wichtiges Thema: „Hier sind wir am authentischsten.“

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