Saison 2019/20

Grazer Next Liberty: Suche nach Begegnungen

Junge Talente stürmen die Bühne: Neben den Profi-Produktionen gibt es am Next Liberty auch Spielclubs für Kinder und Jugendliche.

(Bild: Lupi Spuma)

Das Programm für die Spielzeit 2019/20 hat das Kinder- und Jugendtheater Next Liberty am gestrigen Montag präsentiert: Unter dem Motto „Begegnungen“ wirft man einerseits einen neuen Blick auf alte Klassiker und bringt andererseits zeitgenössische Texte für junges Publikum nach Graz.

Auf eine weitere Rekordsaison blickt Intendant Michael Schilhan mit seinem Team zurück: „Wir kratzen an einer Auslastung von 90 Prozent und wurden vielfach für Preise nominiert, haben auch einige gewonnen.“ Zudem freut ihn: „Es sitzen immer mehr Erwachsene im Publikum. Wir sind ein Theater für alle geworden.“

Pläne für kommende Saison
Das soll auch in der kommenden Saison so bleiben, die unter dem Motto „Begegnungen“ steht: „Wir haben versucht, Stücke zu finden, die auch ein Anstoß sind, etwas oder jemanden Neues kennenzulernen“, erklärt Dramaturgin Dagmar Stehring. Eröffnet wird die Saison am 28. 9. mit der österreichischen Erstaufführung von „Die Schöne und das Biest“ - einer „frechen und unkonventionellen“ Variante des von Disney zum Welthit gemachten Märchens. Für die Inszenierung zeichnet das Grazer Duo Natascha Grasser (Regie) und Markus Boxler (Bühne) verantwortlich.

Wiederaufnahme in der neuen Saison: „Ox & Esel“ als alternative Weihnachtsgeschichte.

(Bild: Lupi Spuma)

Familienmusical an der Grazer Oper
In „Krähe und Bär“ (ab 16. 11.) treffen in einem Zoo zwei Lebensmodelle aufeinander. Für die tierisch gute Parabel erhielt Autor Martin Baltscheit den Deutschen Kindertheaterpreis. Eine Woche später startet an der Oper das Familienmusical „Pünktchen und Anton“ nach Erich Kästner, für die Bühne adaptiert vom Duo Andenberg/Schubring.

Ein Stück Grazer Stadtgeschichte
Am 24. 1. 2020 steht mit „Der Koffer der Adele Kurzweil“ die Uraufführung eines ganz besonderen Stoffes auf dem Programm, der zuletzt auch schon als Jugendbuch (im Verlag Clio) die jungen Leser berührt hat: Es handelt sich um die wahre Geschichte einer jungen Steirerin, die einst von den Nazis vertrieben wurde und letztlich in Auschwitz verstarb. „Das ist ein wichtiges Stück Grazer Stadtgeschichte“, so Schilhan.

Das Grazer Mädchen Adele Kurzweil wurde 1942 von den Nazis nach Auschwitz deportiert und ermordet.

(Bild: Haus der Namen)

Nöstlinger und Schimmelpfennig
Ab 8. 2. inszeniert Schilhan selbst die Kinderoper „Kalif Storch“ und am 14. 3. präsentiert Simon Windisch mit „Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse“ von Christine Nöstlinger seine erste Regiearbeit am Next Liberty. Zu guter letzt ist dann ab 30. 4. mit „Die Biene im Kopf“ die Österreichische Uraufführung des ersten Kinderstücks des Stardramatikers Roland Schimmelpfennig in Graz zu sehen: „Das Stück ist ein ausgezeichneter Mix aus Sozialkritik und Adventuregame“, freut sich Stehring. Zudem gibt es viele Gastspiele und Wiederaufnahmen.

Neu im Ensemble
Gleich zwei Neuzugänge gibt es im Ensemble des Next Liberty: Die gebürtige Deutschlandsbergerin Simone Leski und Lisa Rothhardt sind neu im Ensemble. Amelie Bauer hingegen wird das Ensemble verlassen (als Gast aber auch weiterhin des öfteren am Next Liberty zu sehen sein).