Erntehelfer

Erster Himbeerpflück-Roboter nimmt Arbeit auf

Elektronik
27.05.2019 12:45

Der erste Himbeerpflück-Roboter der Welt hat in Großbritannien seine Arbeit aufgenommen. Noch benötigt die Maschine für das Pflücken einer einzelnen Beere rund eine Minute. Nach einer Testphase soll die finale Version des Roboters pro Tag jedoch rund 25.000 Früchte ernten - und damit im Schnitt 10.000 Beeren mehr, als ein menschlicher Arbeiter während einer Acht-Stunden-Schicht zu pflücken imstande wäre.

Steigende Lohnkosten auf der einen und der drohende Brexit auf der anderen Seite haben in Großbritannien zu einem Mangel an Saisonarbeitskräften geführt. Bedingt durch den starken Wertverlust des britischen Pfunds seit Beginn des Referendums, meiden dem britischen „Guardian“ zufolge inzwischen viele Pflücker insbesondere aus Bulgarien, Rumänien und Polen den britischen Arbeitsmarkt. Laut Nicholas Marston, Vorsitzender der Handelsorganisation British Summer Fruits, fehlen den britischen Obstbauern im Vergleich zum Vorjahr 15 bis 30 Prozent der Saisonarbeiter. Die Folge seien Ernteausfälle.

Effizienter als der Mensch
Abhilfe schaffen könnte in Zukunft der Himbeerpflückroboter von Dr. Martin Stoelen, Dozent für Robotik an der Universität von Plymouth. Geführt von Sensoren und 3D-Kameras, erkennt der Greifer des Roboters mittels maschinellem Lernen die reife Frucht und pflückt diese. Noch benötigt er dafür gut eine Minute, spätestens im kommenden Jahr soll dem Bericht nach jedoch die finale Version des Roboters in Produktion gehen. Ausgestattet mit vier Greifarmen, die gleichzeitig arbeiten, soll die Pflückzeit pro Beere dann auf zehn Sekunden sinken. Und da der Roboter nicht müde werde, könne er 20 Stunden am Tag arbeiten.

Landwirte haben bereits Interesse bekundet
Erste Landwirte haben bereits ihr Interesse an der umgerechnet knapp 800.000 Euro teuren Maschine bekundet. Sie zahlen für ein von Menschenhand gepflücktes Kilo Himbeeren typischerweise ein bis zwei Pfund. Der Himbeerpflück-Roboter soll dem Bericht nach für weniger Geld an die Bauern vermietet werden, was vor allem Auswirkungen auf gering qualifizierte Arbeitsplätze haben dürfte. 
Im Gegenzug dürften für die Wartung und Fehlerbehebung der Maschinen neue hochqualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Nicholas Marston von British Summer Fruits ist allerdings zuversichtlich: „Es wird zehn Jahre dauern, bis Roboter so effektiv arbeiten wie Menschen.“

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