Neue heiße Spur!

Kaufte deutsche Künstlergruppe das Ibiza-Video?

Österreich
26.05.2019 14:44

Seit der Veröffentlichung des Enthüllungsvideos über Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus auf Ibiza wird über die Hintermänner - so es sie überhaupt gibt - gerätselt. Nun gibt es neue Gerüchte, wer das Video von den Drahtziehern eventuell gekauft haben könnte. Es soll sich um die deutsche Künstlergruppe „Zentrum für Politische Schönheit“ handeln. Nach Auftauchen des Videos hatte sich die Gruppe in den sozialen Medien immer wieder zu dem Skandal dazu geäußert. 

Wie das Magazin des deutschen TV-Senders ZDF, „Frontal21“, am Sonntag berichtete, soll

Ominöser Twitter-Accout vor Video-Veröffentlichung
Wie das Magazin zu dieser Behauptung kommt? „Ein Twitter-Account mit dem Namen ,Kurzschluss14‘ war kurz vor der Veröffentlichung des Videos durch ,Spiegel‘ und ,Süddeutsche Zeitung‘ erstellt worden. Der erste Follower war demnach das ,Zentrum für Politische Schönheit‘“, schreibt die „Bild“-Zeitung am Sonntag. Auch der deutsche Satiriker Jan Böhmermann könnte laut “Bild“ eine zentrale Rolle gespielt haben, soll er doch in der Vergangenheit Unterstützer der Künstlergruppe gewesen sein. Dadurch könnte er vorab vom Video erfahren haben.

Umfeld der Gruppe dementiert, Geld für Video gezahlt zu haben
Das „Zentrum für Politische Schönheit“ dementierte gegenüber der „Bild“, jemals Geld für das Video gezahlt zu haben. Die Behauptung sei „totaler Blödsinn“. Wohl aber wurde eingeräumt, das Video vorab zugespielt bekommen zu haben. „Wie einige andere auch“, hieß es weiter. Zudem wurde zugegeben, dass Mitglieder der Gruppe in die Aktion rund um das Ibiza-Video involviert gewesen wären. Wie die „Bild“ weiters berichtete, würde die Künstlergruppe seit 2009 immer wieder mit politischen Aktionen auf sich aufmerksam machen.

Anwalt räumte Beteiligung am Video ein
Unterdessen wird die Rollenverteilung in dem heimischen Polit-Thriller Marke Hollywood immer klarer. Am Freitag hatte ein Wiener Anwalt seine Mitwirkung beim Ibiza-Video eingeräumt. „Es handelte sich um ein zivilgesellschaftlich motiviertes Projekt, bei dem investigativ-journalistische Wege beschritten wurden“, ließ dieser über seinen Rechtsanwalt Richard Soyer mitteilen.

Wer stand hinter Detektiv und Anwalt?
Der Wiener Detektiv Julian H., der als Begleiter der vermeintlichen russischen Oligarchin eine Schlüsselrolle bei der Produktion des Videos gespielt haben soll, ist mittlerweile genauso untergetaucht wie der besagte Anwalt, der in Wien bei einem Treffen dabei war. Julian H. wird von einem Ex-Kollegen belastet: Verdeckte Operationen, teils mit Prostituierten, habe es früher oft gegeben. Julian H. bestreitet aber eine vertiefte Beteiligung an der Aktion. Bleibt noch die Frage offen, wer hinter dem Detektiv und dem Anwalt stand, waren es eine Partei oder Geheimdienste? 

Verbindungen zum BVT?
Wie Medien berichteten, soll Julian H., der in München eine Detektei betrieben hat, Kontakte zum Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) gehabt haben. Demnach seien auf der Homepage seiner Münchner Firma „Konsic GesmbH“ das österreichische Innenministerium und das österreichische Bundeskriminalamt als seine „renommiertesten“ Kunden angeführt gewesen. Diese Homepage sei nach Auftauchen des Videos gelöscht, mittlerweile von Sicherheitsexperten wiederhergestellt worden.

Auch Kickl geht in die Offensive
Der Gründer der Liste JETZT, Peter Pilz, will möglichen Verbindungen des angeblichen Produzenten des Ibiza-Videos zum BVT nachgehen. „Die ersten Spuren, die von Ibiza-Gate in Richtung BVT führen, müssen ernsthaft untersucht werden“, forderte Pilz am Sonntag in einer Aussendung. Mögliche Verbindungen zwischen dem Video und der BVT-Affäre vermutet auch Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) im „Österreich“-Interview. Als ein Indiz führt er an, „dass der Anwalt des Auftraggebers des Videos auch der Anwalt der Herrn Michael Kloibmüller und Wolfgang Zöhrer ist, gegen die im BVT-Skandal ermittelt wurde“.

Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache erklärte in dieser Woche, er habe bei der Staatsanwaltschaft Wien Anzeige gegen drei mutmaßliche Drahtzieher des Videos erstattet. Die drei seien „mögliche Mittäter“ bei der Erstellung der Aufnahmen.

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