13 Verletzte in Lyon

„Angriff“: Polizei fahndet nach diesem Mann

Ausland
25.05.2019 08:26

Nach einer Explosion in der Innenstadt der französischen Stadt Lyon, bei der am Freitag mindestens 13 Menschen verletzt worden waren und die Präsident Emmanuel Macron als „Angriff“ bezeichnet hatte, fahndet die Polizei weiterhin nach dem Verdächtigen, der hinter der Tat stecken soll. Am späten Freitagabend veröffentlichten die Ermittler ein Bild eines Mannes, der eine dunkle Sonnenbrille trägt und ein Fahrrad schiebt. Seine Mundpartie ist vermummt, er trägt kurze, helle Hosen und ein langärmeliges dunkles Oberteil. Das Foto wurde von einer Überwachungskamera aufgenommen.

Der Unbekannte soll in der Nähe einer Bäckerei einen mit Metallkugeln und Schrauben befüllten Sprengsatz deponiert haben. Der Verdächtige sei von Überwachungskameras gefilmt worden, sagte der Bezirksbürgermeister von Lyon, Denis Broliquier, dem TV-Sender BFM kurz vor der offiziellen Veröffentlichung des Bildes. Das Foto kursierte zuvor bereits in französischen Medien. Die Polizei rief Zeugen, die Hinweise zu dem Mann geben können, dazu auf, sich zu melden.

Anti-Terror-Spezialisten ermitteln
Die Staatsanwaltschaft teilte mit, Anti-Terror-Spezialisten hätten die Ermittlungen übernommen. Die französische Justizministerin Nicole Belloubet sagte allerdings am Freitagabend: „Es ist zu früh zu sagen, ob man es einen Terroranschlag nennen kann.“ Innenminister Christophe Castaner wies die Präfekten im ganzen Land an, die Sicherheitsmaßnahmen an Orten zu verstärken, an denen sich viele Menschen aufhalten. Das seien etwa Sport- oder Kulturveranstaltungen.

Französische Regierung „äußerst schockiert“
Die Regierung sei „äußerst schockiert“ über die Tat in Lyon, sagte Belloubet. Der Pariser Anti-Terror-Staatsanwalt Rémy Heitz und Castaner machten sich nach BFMTV-Angaben am Abend in Lyon ein Bild von der Lage. Präsident Emmanuel Macron nannte die Explosion in einem Interview kurz nach dem Vorfall einen „Angriff“.

Keine Panik nach Explosion
Die Explosion ereignete sich bei der Bäckerei in der Straße Victor Hugo an einer Kreuzung in einer Fußgängerzone. Zwei Metrostationen in der Innenstadt wurden geschlossen, der Bereich rund um den Tatort abgesperrt. Die Präfektur rief Bewohner auf, sich fernzuhalten und keine Gerüchte zu verbreiten. Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall. Verängstigte Menschen seien über die Straße gelaufen, Panik sei aber keine ausgebrochen.

Islamistische Terrorwelle erschüttert Frankreich
Frankreich wird seit Jahren von einer islamistischen Terrorwelle erschüttert, dabei wurden insgesamt rund 250 Menschen getötet. Erst im Dezember hatte ein Islamist in der Straßburger Innenstadt das Feuer eröffnet - es starben letztlich fünf Menschen, zudem wurden zahlreiche verletzt.

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