Vom Bergbauern zu einem der größten Drogenlieferanten Tirols - was aus der Feder eines Romanautors stammen könnte, ist harte Realität: Ein Südtiroler Bergbauernsohn machte sich 2006 auf in die "große weite Welt". Reiseziel: Innsbruck. In der Alpenstadt mauserte sich der gelernte Koch zum Restaurantleiter eines Traditionshotels. 1.600 Euro Monatsgehalt. Ein guter Karrierestart...
Eines Tages tauchte der Schweizer Daniel H. in dem Hotel auf. Man verstand sich auf Anhieb. Champagner floss, Casino, schöne Frauen und auch sonst wurde reichlich Geld verjubelt. "Beeindruckend", dachte der Bursche und wollte seinem Freund nacheifern.
Der Eidgenosse lockte ihn mit falschen Versprechungen. "Plötzlich war ich mitten in einem Drogen-Kartell", so der 28-Jährige. H. teilte dem Neuling Aufgaben zu: die Zucht der Cannabispflanzen, das Abernten sowie die Überwachung der Drogenlieferungen. "Fünf Tage pro Woche wurde ich in der Wohnung eingesperrt und tat nichts anderes, als Cannabis zu ernten." Auf Auftrag von H. hat er 150 Kilo Hasch per Zug nach Innsbruck begleitet. "Eine Flucht war ausgeschlossen", so der Ex-Kokainabhängige.
Bei einer Razzia klickten die Handschellen und der Laufbursche packte als Einziger aus. Dennoch fasste er sieben Jahre Haft aus. Der Drogenmillionär H. wurde ebenfalls verhaftet. Auch ihm soll bald der Prozess gemacht werden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
Symbolbild
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