Korkböden

Gesunde Streicheleinheiten für die Füße

Wohnkrone News
01.04.2010 16:06
Beim Hausbau konzentriert sich alles auf die Energieversorgungsfrage. Beim Wohnen wird es hingegen ganz natürlich: Möglichst naturbelassene Materialen halten mehr und mehr Einzug auf Wänden und Böden. Stark im Trend: Korkboden, der gleich eine ganze Reihe positiver Eigenschaften aufweist.

Viele kennen den angenehmen Geheffekt von Sandalen. Korksohlen sind ganz besonders bequem zu tragen und auch beim Gehen sorgen sie für ein weiches „Schwebegefühl“. Das schätzten im übrigen schon die viel zitierten alten Römer, bei denen Korksandalen hoch im Kurs standen.

Bei der Verwendung von Kork als Bodenbelag gelten natürlich andere Ansprüche, und so kommt es dann letztlich auf Verarbeitung und Design an. Wobei allerdings bei guten Anbietern die vielen positiven Eigenschaften des Naturstoffs Kork erhalten bleiben.

Gehen wie auf Luftpolstern
„Schweben statt gehen“, so könnte das Motto für Korkböden lauten. Verantwortlich dafür ist die ganz spezielle Luftpolsterung: Jeder Kubikzentimeter Kork besteht aus ca. 40 Millionen Zellen, wobei jede dieser Zellen einer mit Luft gefüllten Pore gleicht.

Korkeichen gibt es in Südwesteuropa bereits seit über 60 Millionen Jahren. Als „Kork“ bezeichnet man ganz allgemein das Material aus der Rinde. Das Gute an der Sache: Für einen Korkboden wird kein einziger Baum gefällt. Die Rinde wird behutsam in Handarbeit abgeschält und kann sich im Laufe des Lebens einer Korkeiche Dutzende Male wieder erneuern.

Bei Bodenbelägen stehen heute grundsätzlich zwei Arten zur Verfügung: Einerseits die einschichtig massiven Korkbeläge und andererseits die mehrschichtigen furnierten Korkbodenbeläge. Bei Letzteren wird das Korkfurnier auf den massiven Korkbelag geklebt, was vor allem dekorative Zwecke erfüllt. Der Nachteil furnierter Korkfliesen liegt laut Fachleuten vor allem in der schlechteren Abriebsfestigkeit, was jedoch mit Siegellack deutlich verbessert werden kann.

Kork ist auch nicht gleich Kork. Wie bei allen Materialien gibt es auch hier Qualitätsunterschiede, die sich nicht nur durch spätere Verarbeitung, sondern auch durch Klimaeinflüsse ergeben. „Unser Korkmaterial wird zum Beispiel ausschließlich aus der Rinde von Korkeichen in Portugal gewonnen, unter dem Einfluss salzhaltiger Ozeanwinde wächst dort der weltweit widerstandsfähigste Kork“, so Johann Fritz, Geschäftsführer des deutschen Korkboden-Profis „Granorte“.

Langlebig, schön und pflegeleicht
Aufgrund seines „Luftpolster-Effektes“ gilt der Korkboden gemeinhin als Synonym für besonders entspanntes Gehen und Stehen. Geschätzt wird aber auch seine natürliche Wärme. Darüber hinaus ist ein Korkboden trittelastisch, schalldämpfend und langlebig. Angeblich soll er durch seine antistatische Wirkung und seine hygienischen Qualitäten auch das Raumklima verbessern.

Was man gemeinhin aufgrund seines „weichen“ Eindrucks zunächst nicht annimmt: Korkböden sind extrem belastbar und finden daher auch gerne in Büroräumen Verwendung. In der täglichen Pflege und Reinigung ist er eher anspruchslos: Nach der Versiegelung wird nach etwa einer Woche ein eigener Kork-Grundschutz einfach mit dem Wischwasser aufgetragen. Für die regelmäßige Reinigung des Bodens gibt es spezielle Mittel, die wie beim Parkettboden einfach dem Wischwasser beigemengt werden.

Bodenarten und Verarbeitung
Bei der Verlegung des Korkbodens gibt es grundsätzlich zwei Systeme: Klebekork und Kork-Fertigparkett. Klebekork wird roh verlegt und erst nach dem Verlegen versiegelt. Achtung: Für die Versiegelung gibt es eigene Kork-Lacke, da Kork äußerst elastisch ist und daher auch nach einem elastischen Versiegelungsmaterial verlangt. Bei Parkett-Lacken besteht die Gefahr, dass der Lack zu hart ist, reißt und dadurch der Schutz nicht mehr gewährleistet ist.  Das fachmännische Versiegeln ist bei dieser Art der Korkböden das Wichtigste überhaupt, da Kork erst mit dem Versiegeln belastbar und strapazierfähig wird. Bei guter Pflege hält dann so ein Boden rund 10 Jahre.

Mit Ausnahme von gefärbten Böden kann ein massiver Korkboden vorsichtig geschliffen werden. Bei furnierten Böden mit einer Furnierstärke von maximal 0,6 mm ist generell vom direkten Korkschleifen abzuraten, da es hohe Geschicklichkeit erfordert, hier wieder ebenmäßige, schattenfreie Furniere herzustellen.

Diese Grundregeln gelten allerdings nur für das direkte Korkschleifen, bei bereits versiegelten Böden kann selbstverständlich der Lack mit einem feinen Schleifpapier angeraut werden.

Tipp für den Heimwerker: Wer seinen Korkboden gerne selbst verlegen möchte und das auch noch so schnell wie möglich, wählt Kork-Fertigparkette mit Klicksystemen. Hier sind keine besonderen Vor- oder Nacharbeiten erforderlich.

Viele verschiedene Farben und Muster
Korkböden gibt es heute in einer großen Auswahl an Oberflächen, Formen und Mustern. Man kann Korkböden naturfarben oder mit eingefärbten Oberflächen beziehen, geölt oder versiegelt. So können z. B. bei „Granorte“ über 100 Dekore in fünf Formaten und hundert Farben nach Bedarf zusammengestellt und variiert werden. Der persönliche Geschmack und die sonstige Einrichtung des Raumes sind entscheidend.

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