Frau als Drogenboss

Bande vertickte in 13 Jahren Stoff um 675.000 Euro

(Bild: Sepp Pail)

Drogen im Straßenverkaufswert von 675.000 Euro soll eine achtköpfige Bande in den vergangenen 13 Jahren an den Mann gebracht haben. Nun gingen die Dealer der Polizei ins Netz. Kopf des Rings dürfte eine 40 Jahre alte zweifache Mutter aus dem Bezirk Leibnitz gewesen sein.

Ein halbes Jahr lang dauerten die Ermittlungen der Suchtgiftgruppe der Polizei Leibnitz in Zusammenarbeit mit Beamten aus Spielfeld, Radkersburg, der Einsatzgruppe zur Bekämpfung von Straßenkriminalität und der Diensthundeinspektion, ehe der Drogenring zerschlagen werden konnte. Acht Täter aus Leibnitz und Kapfenberg wurden ausgeforscht, sechs sitzen in Haft.

100 Abnehmer angezeigt
Der mutmaßlichen Haupttäterin, einer arbeitslosen Heilmasseurin und Mutter von zwei Kindern im Alter von elf und 15 Jahren, wird vorgeworfen, in den vergangenen 13 Jahren 59 Kilo Haschisch, fast drei Kilo Marihuana sowie Speed und diverse rezeptpflichtige Tabletten verkauft zu haben. Rund 100 Abnehmer der Dealerbande wurden angezeigt.

Dealer führten exakt Buch
Belegbar ist der rege Handel durch die exakte Buchführung der Bande. Zudem waren im Haus der 40-Jährigen an allen Ecken und Enden Drogen versteckt – im Backrohr, im Nachttisch oder in Hausschlapfen (Bilder in der Infobox). 21.000 Euro in bar und vier Kilogramm Haschisch wurden sichergestellt. Mit dem Drogenverkauf soll die Notstandshilfebezieherin unter anderem eine Sauna im Keller und ein luxuriöses Wohnmobil finanziert haben. Den Großteil der Drogen schmuggelten die 40-Jährige und ihre Mittäter in Trekkingrucksäcken versteckt aus Indien ein.

Auch Kinder in Drogensumpf gezogen
Besonders verwerflich ist, dass die Kinder der Leibnitzerin Zugang zu den Drogen hatten. Im Schminktäschchen der Elfjährigen wurde Haschisch gefunden, ihr Bruder war im Vorjahr mit einem Joint erwischt worden...

von Eva Molitschnig ("Steirerkrone") und steirerkrone.at