Fans im "Liebeswahn"

Wenn Stalker das Leben der Stars zur Hölle machen

Adabei
04.04.2010 18:07
Obszöne Briefe, Morddrohungen, Einschleichversuche mit Waffen, E-Mails mit perversen Fotos - psychisch kranke Fans im "Liebeswahn" lassen Stars immer wieder um ihr Leben und das ihrer Familien fürchten. Ein Verfolger von US-Schauspielerin Jennifer Garner hatte offenbar geplant, ihre Tochter zu kidnappen. Michelle Hunziker ist einem Stalker mit Pistole gegenüber gestanden. Und auch Sängerin Rihanna lebt in Angst vor einem Irren.

Das Leben der 22-jährige R'n'B-Sängerin Rihanna ist die Hölle. Sie traut sich wegen der perversen Post eines offenbar Wahnsinnigen nur noch mit Bodyguard in die Öffentlichkeit. Zu Veranstaltungen fährt sie in Autos, die mit der modernsten Sicherheitstechnik ausgestattet sind. Es heißt, der Mensch, der sie mit den Briefen bombardiere, wird als unkontrollierbar und gefährlich eingeschätzt. Freunde und besonders Rihannas Lover Matt Kemp sollen in großer Sorge um sie sein.

Schon seit Jahren wird das deutsche Topmodel Claudia Schiffer von Gurkhas – eine nepalesische Sondereinheit der britischen Armee – bewacht. Angeheuert von ihrem Ehemann, dem Regisseur Matthew Vaughn. Es sei schon einmal ein Mann in ihr Haus eingedrungen. Seitdem fürchtet er um das Leben seiner berühmten Frau. Vaughn: "Wir hatten Freaks hier. Ich bin nicht der Prominente, aber als Ehemann hat man Angst um seine Frau." Er wolle nicht, dass Claudia das gleiche Schicksal wie John Lennon ereile, den 1980 ein Fan ermordete.

Garner-Stalker in der Psychiatrie
Aufatmen kann unterdessen US-Schauspielerin Jennifer Garner. Ihr hartnäckiger Verehrer ist Ende März endlich in die Psychiatrie eingewiesen worden. Der Stalker, der Garner und ihrer Familie schon seit Jahren nachstellt, war im Dezember vor der Schule ihrer Tochter festgenommen worden. Ein Gericht erklärte den Mann jetzt für unzurechnungsfähig.

Wohl niemals erfahren wird Yvonne Catterfeld, wer ihr das Leben monatelang zur Hölle gemacht und sie in Todesangst versetzt hat. Sie war 2004 von einem Unbekannten mit Hass-E-Mails bedroht worden. Der Inhalt sei "zum Brechen" gewesen, schilderte sie kürzlich in einer TV-Show. Sie hatte ganz schlimme Bilder geschickt bekommen. Auf einem sei ein erstochenes Schwein zu sehen gewesen. Der Psychopath ist bis heute nicht gefasst worden.

Ebenfalls um ihr Leben gefürchtet hat "Wetten, dass ..?"-Star Michelle Hunziker. Ein Stalker hatte sich bei ihr als Bodyguard einschleichen wollen. Beim Vorstellungsgespräch hatte der Mann eine Pistole dabei. Der Mann wurde verhaftet. Einen weiteren Stalker musste die blonde Schweizerin 15 Mal anzeigen, bis endlich ein Gericht eine einstweilige Verfügung gegen den Mann ausstellte, der überzeugt war, der Vater ihrer Tochter Aurora zu sein. Nun muss er einen Abstand von zehn Metern zu Hunziker und ihrer Familie einhalten.

Gewalttätige, sexuelle Fantasien
In den Köpfen der Stalker haben sich oft furchtbare gewalttätige und sexuelle Fantasien, die um den Star kursieren festgesetzt. Wie bei Hollywood-Schauspielerin Jennifer Love Hewitt. Sie war von einem 62-jährigen Mann verfolgt worden, der in Briefen geschrieben hatte, was er ihr antun wollte. Der Mann hatte sein Haus in Colorado verkauft und war nach Los Angeles gezogen, um in der Nähe von Hewitt sein zu können. Der Mann soll versucht haben, ins Haus der Mutter der Schauspielerin einzudringen. Per Gerichtsbeschluss darf sich der Mann Hewitt nicht mehr nähern.

Die Polizei im US-Bundesstaat Nevada hat vor Kurzem einen Internet-Stalker festgenommen, der Ivanka Trump, die Tochter des Wirtschaftsmagnaten Donald Trump, belästigt hat. Der 27-Jährige hatte sich in einem Blog selbst als "Promi-Stalker bezeichnet, der von Ivanka Trump besessen ist" und sich danach sehnt, die Frau zu treffen. "Er hat im gesamten Internet Einträge hinterlassen", so ein Polizeisprecher in Reno. Physisch habe der Stalker Trump nichts getan. Seiner Mutter zufolge ist der Mann psychisch krank.

Stalking trifft nicht nur Stars
"Stalking" - der Begriff kommt aus der Jägersprache und meint das Anpirschen und Anschleichen an das Wild im Wald – trifft freilich nicht nur Prominente. Jeder kann von dem Verfolgungs-Psychoterror betroffen sein. Dazu gehören unter anderem andauernde Anrufe, SMS-Nachrichten oder das Bestellen von Waren und Dienstleistungen für das Opfer. In Extremfällen lauert der Stalker der Person auf und greift sie an oder versucht mit außergewöhnlichen Taten Aufmerksamkeit zu erregen.

So hatte ein geschmähter Lover im US-Bundesstaat Kalifornien seine ehemalige Freundin terrorisiert, indem er mit einem Sportflugzeug im Tiefflug über ihrem Haus kreiste und zusätzlich Flugblätter mit Beleidigungen abwarf.

Wer bedroht wird, sollte sich so schnell wie möglich Hilfe holen und sich an die Polizei wenden. Opfern wird geraten, den Tätern nur einmal unmissverständlich klarzumachen, dass man keine Beziehung möchte, ihn ansonsten aber zu ignorieren. Für eine Gerichtsverhandlung ist es wichtig, alles zu dokumentieren - jede Auflauerung, jeden Brief, jede SMS-Nachricht.

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(Bild: kmm)



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