Mit Malware infiziert

Gefährlichster Laptop der Welt wird versteigert

Elektronik
23.05.2019 11:29

Es ist der vielleicht gefährlichste Laptop der Welt - und jetzt soll er in den USA versteigert werden. Das höchste Gebot für das mit sechs der berüchtigsten Computerschädlingen infizierte Gerät liegt bei aktuell über 1,2 Millionen Dollar. Noch bis Mittwoch können Interessierte mitbieten.

„The Persistance of Chaos“ - die Beständigkeit des Chaos - nennt der Pekinger Künstler Guo o Dong seine Installation, die jetzt in den USA unter den Hammer kommt. Dahinter verbirgt sich ein elf Jahre altes Samsung-Notebook, das mithilfe der New Yorker Internetsicherheitsexperten von Deep Instinct mit sechs der gefährlichsten Computerschädlinge infiziert wurde, darunter die Ransomware WannaCry, der im Jahr 2000 veröffentlichte Wurm ILoveYou, der binnen zwei Wochen 50 Millionen Rechner - auch bei der CIA und im Pentagon - heimsuchte und MyDoom, der bis dato am schnellsten und am weitesten verbreitete Computerwurm. In Summe sollen sie weltweit Schäden in Höhe von 95 Milliarden Dollar verursacht haben.

Wer nun allerdings hofft, die Schädlinge für seine finsteren Machenschaften missbrauchen zu können, wird enttäuscht: Da der Verkauf von Malware für betriebliche Zwecke in den USA illegal ist, erklären sich Bieter mit der Abgabe eines Angebots einverstanden, das Gerät „als Kunstwerk oder aus akademischen Gründen“ zu erwerben und nicht die Absicht zu haben, „Malware zu verbreiten“. Nach Abschluss der Auktion und vor dem Versand des Kunstwerks würden die „Internetfähigkeiten und verfügbaren Anschlüsse des Computers funktional deaktiviert“.

„Katalog historischer Bedrohungen“
Der Künstler selbst versteht sein Projekt als „eine Art Bestiarium, einen Katalog historischer Bedrohungen“, wie er gegenüber dem Magazin „Vice“ schildert. „Es ist aufregender, die Tiere in einer Live-Umgebung zu sehen.“ Noch bis Mittwoch können Interessierte für den wohl gefährlichsten Laptop der Welt bieten. Das aktuell höchste Gebot (Stand Donnerstagvormittag) liegt bei 1,200.750 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 1,08 Millionen Euro.

Es geht auch günstiger
Angesichts des hohen Auktionsgebotes scherzte Cybersicherheits-Experte Kevin Beaumont deshalb gegenüber der britischen BBC: „Wenn Sie eine Million Dollar sparen wollen, müssen Sie für einen ähnlichen (Viren-) Befall einen Laptop nur für ein paar Tage ohne Antivirensoftware und Sicherheitspatches ans Internet hängen.“

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