Neuer „Aladdin“

Erweist sich Will Smith als Lampengeist würdig?

Kino
22.05.2019 19:30

Mit „Aladdin“ (Kinostart 23. Mai) fliegt jetzt der nächste Disney-Zeichentrickklassiker als Realverfilmung auf die große Leinwand: Inszeniert von „Sherlock Holmes“-Regisseur Guy Ritchie, taucht man wieder ein in die Welt von 1001 Nacht und begleitet den sympathischen Dieb Aladdin (Mena Massoud), wie er sich auf die Suche nach der Wunderlampe macht. Wie sich das Live-Action-Abenteuer im Vergleich zum preisgekrönten Animationsfilm aus dem Jahr 1992 schlägt und ob Will Smith als sprücheklopfender Lampengeist Dschinni überzeugen kann, lesen Sie hier.

Arabische Nächte - wie die Tage vorher - sind wie jeder weiß, viel heißer als heiß, und das immer mehr! Das Lied „Arabische Nächte“, komponiert vom achtfachen Oscar-Preisträger Alan Menken, zählt zu den Klassikern der Filmgeschichte, ebenso wie Disneys Animationsklassiker „Aladdin“, in dem die arabischen Nächte besungen werden.

Animationsklassiker als Realverfilmung für das 21. Jahrhundert
Die preisgekrönte Zeichentrick-Adaption der Geschichte aus Tausendundeiner Nacht aus dem Jahre 1992 gilt als einer der beliebtesten Animationsfilme aus dem Hause Disney. Darin verlieh - bis heute unvergesslich - der verstorbene Robin Williams im englischen Original dem blauen Flaschengeist Dschinni seine Stimme. Regisseur Guy Ritchie („Snatch“, „Sherlock Holmes“) katapultiert das klassische Abenteuer rund um Aladdin und Prinzessin Jasmine, das seit Generationen die Menschen verzaubert, mit der Realverfilmung jetzt ins 21. Jahrhundert.

Die Geschichte ist bekannt: Die Straßen Agrabahs, der liebenswerte Straßenjunge Aladdin, der von einem anderen, besseren Leben träumt; die Tochter des Sultans, Prinzessin Jasmin, die ihre eigenen Träume jenseits der Palastmauern verwirklichen will und nicht bloß die künftige Braut eines Prinzen sein.

Während der Sultan damit beschäftigt ist, einen geeigneten Ehemann für seine störrische Tochter zu finden, verfolgt sein engster Berater, der mächtige Zauberer Jafar (Marwan Kenzari), seine eigenen finsteren Pläne - er will den Thron an sich reißen und zum mächtigsten Mann in Agrabah aufsteigen. Alles was Jafar zur Machtübernahme fehlt, ist eine magische Öllampe, die aber in einer ganz besonderen Höhle in der Wüste versteckt ist. „Arabische Nächte, scheint der Mond auf das Land, gewarnt sei der Tor, der hier was verlor, im ewigen Sand“, wird in „Arabische Nächte“ gewarnt.

Als Aladdin in die Pläne des Zauberers verstrickt wird, gerät er plötzlich in den Besitz der Öllampe, aus der er dann versehntlich den Lampengeist Dschinni (Will Smith) hervorbeschwört. Es beginnt ein magisches Abenteuer, das viele Gefahren für Aladdin und die Prinzessin bereit hält. Werden Sie am Ende mit der magischen Hilfe von Dschinni, den flinken Fingern von Affe Abu und dem Mut eines fliegenden Teppichs den bösen Jafar und seinen fiesen Papagei Jago aufhalten können?

Die Titelrolle in dieser unsterblichen Geschichte des Straßenbuben Aladdin, der sich in Prinzessin Jasmine, die wunderschöne Tochter des Sultans, verliebt, spielt Mena Massoud (Amazons „Jack Ryan“), einer der aufregenden neuen Schauspieler Hollywoods. Naomi Scott („Power Rangers“) verkörpert Jasmine, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Die Rolle des bösen Zauberers Jafar übernimmt Marwan Kenzari („Mord im Orient-Express“).

Kann neuer Dschinni der alten Version das Wasser reichen?
Die große Frage bei der Realverfilmung von „Aladdin“ war von Anfang an die Wirkung des neuen Dschinni, dem blauen Geist aus der Lampe, der seinem Besitzer drei Wünsche erfüllen kann, auf das Kinopublikum. Robin Williams‘ Version des Dschinni im Zeichentrickfilm gilt als zeitlose Interpretation, auch die deutsche Synchronfassung von Peer Augustinski ist bis heute bei den Fans geliebt. Vor allem dank, aber nicht ausschließlich wegen, des blauen Flaschengeists war der Animationsfilm 1992 ein wahres Gagfeuerwerk.

Neben dem genialen Humor war aber „Aladdin“ auch für die Entwicklung der Zeichentrickfilme von enormer Bedeutung - tricktechnisch, aber vor allem inhaltlich: Denn mit „Aladdin“ brachte Disney 1992 kein verklärtes Märchen, wie man es von den Klassikern des Studios kennt, auf die große Leinwand, sondern eine moderne, lebendige Geschichte im Kostüm aus Tausendundeiner Nacht. Eine kunterbunte Geschichte, die durch die Schrulligkeit der Charaktere erst so richtig großartig wurde.

Neuadaption lässt schrullige Charaktere vermissen
Das gilt für die Realverfilmung nur bedingt. Was den rebellischen, schrulligen Unterton betrifft, kann das Live-Action-Abenteuer aber leider nicht ganz mithalten. Schade auch, dass die tierischen Begleiter, Papagei Jago, Affe Abu und Tiger Rajah, in der Neuauflage trotz aufwendigster Computertechnik eine viel kleinere Rolle spielen. Tricktechnisch ist an „Aladdin“ im Jahr 2019 wenig auszusetzen, Regisseur Guy Ritchie erzählt die altbekannte Geschichte in spektakulären Bildern. Präsentiert in kunterbuntem Gewand singen und tanzen Will Smith, Aladdin und Jasmin durch Agrabah, wie man es aus der Zeichentrick-Vorlage kennt.

Doch ausgerechnet Will Smith, der sich wirklich Mühe gibt, dem Lampengeist Leben einzuhauchen, wird von seiner digitalen Geisterversion im Stich gelassen. Die am Computer mittels Motion-Capture-Technik erzeugte, aufwendige Verwandlung des Hollywood-Stars zum magischen Sprücheklopfer wirkt streckenweise nicht ganz so magisch wundervoll. Und Smiths Neuinterpretation von „Prinz Ali“ - „Prinz Ali, prima wie nie! Ali Ababwa!“ - wird wohl nicht jeden Fan des Klassikers erfreuen.

Wer es aber mit den direkten Vergleichen zum Animationsklassiker nicht zu genau nimmt, der wird vom neuen „Aladdin“ gut unterhalten werden. Und schließlich will Disney ja mit dem Live-Action-Abenteuer auch neue abenteuerlustige Zuschauer auf eine Reise nach Agrabah entführen. „Trau dich nur, komm vorbei, geh‘ zum Teppichverleih, und flieg hin zur arabischen Nacht!

Das Gewinnspiel ist bereits beendet. Vielen Dank für die Teilnahme!

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