Kontakt zu Jugendamt

Mutter, Töchter tot: Kein gewaltsames Eindringen

Wien
22.05.2019 10:57

Nachdem am Dienstag in einer Wohnung in Wien-Floridsdorf eine 45-Jährige und ihre 18-jährigen Zwillingstöchter tot aufgefunden wurden, ist am Mittwoch bekannt geworden, dass die Familie beim Wiener Jugendamt offenbar sehr gut bekannt war. „Den letzten Kontakt zur Mutter und ihren Töchtern vonseiten der Behörde hat es im März 2017 gegeben“, sagte Andrea Friemel von der MA 11. Die Todesursache steht bisher noch nicht fest.

Laut Polizei gab es weder Spuren eines gewaltsamen Eindringens in die Gemeindebauwohnung in der Werndlgasse noch Spuren einer Gewaltanwendung in den Wohnräumlichkeiten selbst. In der Wohnung gemeldet waren nur die 45-Jährige und ihre Zwillingstöchter. Alle drei wiesen keine offensichtlichen Verletzungen auf. Die Obduktion soll die Todesursache klären, sie soll bis Donnerstag abgeschlossen sein.

Familie immer wieder im Frauenhaus
Bereits 2013, 2014 und 2015 war die Frau mit ihren beiden Töchtern laut Angaben des Jugendamts im Frauenhaus gewesen. Zuletzt gab es den Verdacht der Vernachlässigung, weshalb eine Gefährdungsabklärung durch das Jugendamt durchgeführt wurde. Dies konnte jedoch „nicht verifiziert werden“, weshalb vor mehr als zwei Jahren der Kontakt zum Jugendamt endete. Auch die Familie selbst hätte sich in weiterer Folge nicht mehr an die MA 11 gewandt, sagte Friemel.

Vater wird einvernommen
Am Mittwoch sollen unter anderem der Vater der Mädchen sowie weitere Familienmitglieder durch Beamte des Landeskriminalamtes einvernommen werden. Auch die weitere Spurenauswertung wird laut Polizei durchgeführt.

Die drei Toten waren Dienstagvormittag in der Wohnung des Gemeindebaus in der Werndlgasse gefunden worden. Die Leichen dürften länger dort gelegen haben, sie waren bereits teilweise verwest.

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