Beim Solsteinhaus

„Geplante Kläranlage eine Gefahr für die Natur!“

Tirol
22.05.2019 10:00
Heftige Kritik an der Neuerrichtung der Kläranlage für das Solsteinhaus der ÖAV-Sektion Innsbruck übt der Zirler Franz Reinhart. „Es handelt sich um eine Fehlplanung und Gefahr für die Natur im Alpenpark Karwendel“, betont Reinhart. Auch die Stellungnahme namhafter Geologen und Biologen fällt negativ aus.

Die bestehende Kläranlage des Solsteinhauses ist inzwischen bei rund 8000 Übernachtungen pro Jahr hoffnungslos überlastet. Die Sektion Innsbruck hat nun ein Projekt für eine neue, den Anforderungen angepasste Kläranlage vorgelegt. „Das mir bekannte Projekt – das Fäkalabwasser soll in ein Pflanzenklärbecken und dann in den so genannten Rossrinner eingeleitet werden – weist grobe Planungsfehler auf“, sagt Franz Reinhart, Jagdpächter in dem Gebiet und Zirler Ersatzgemeinderat.

Becken zu klein
„Nach Ansicht von Geologen und Biologen sind die Becken viel zu klein dimensioniert, eine Weiterleitung des Abwassers in den Rossrinner ist laut Wasserrechtsgesetz, den geologischen Bedingungen sowie dem Natur- und Biotopschutz nicht möglich.“ Reinhart hält außerdem allein schon den massiven Eingriff mit Erdarbeiten in dem Natura-2000-Gebiet für heikel.

Erfolglose Gespräche
Der Zirler hat zu dem Thema Gespräche mit der Gemeinde Zirl, den Behörden, dem mit dem Projekt betrauten Planungsbüro und der Sektion gesucht. „Ich stieß leider auf taube Ohren. Meine Vorschläge einer Kanalableitung Richtung Hochzirl bzw. der Planung einer Variante östlich des Erlsattels wurden verworfen“, bedauert Reinhart.

„Die Planung ist eingereicht, ich greife der Beurteilung der Sachverständigen nicht vor“, sagt Klaus Oberhuber, Vorsitzender der AV-Sektion Innsbruck. „Ein Kanal würde 1,5 Mio. statt 250.000 € kosten und nicht gefördert.“ Eine alternative Situierung werde man bei einer Begehung erörtern.

Der Zirler Bürgermeister Thomas Öfner - die Gemeinde ist Grundbesitzer - kennt die Einwände. „Sie werden gerade bearbeitet“, sagt er. „Wir müssen schauen, dass sich die Gemeinde im Sinne einer guten Lösung im Behördenverfahren entsprechend positioniert.“ Das Planungsbüro wollte sich nicht äußern.

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