Experten-Tipps

Motorrad: Ein Gefährt, zwei Räder und viel Risiko

Salzburg
20.05.2019 12:55

Der Frühling ist da, die Motorradfans können endlich wieder schöne Touren unternehmen. Doch nach dem langen Winter sollten die Fahrer laut Experten zuerst einmal mit Kurz-Trips starten, um sich wieder an das Fahrzeug und den Fahrstil gewöhnen zu können. Auch ein Tagestraining bei einem der Autofahrerclubs wäre empfehlenswert und wird sogar vom Land gefördert.

Acht Motorradfahrer kamen im Vorjahr in Salzburg bei Unfällen ums Leben. Im ersten Halbjahr 2018 verletzten sich zudem 125 Biker (die exakten Zahlen für das zweite Halbjahr liegen noch nicht vor). „Das Risiko im Verkehr zu verunglücken, ist mit einem Motorrad um ein Vielfaches höher als mit einem Auto“, erklärt Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Durch aufmerksames und rücksichtsvolles Fahren sowie dem Einhalten der Tempolimits kann das Unfallrisiko aber deutlich reduziert werden.

Experten empfehlen Bikern nach der Wintersaison ein Training bei einem der Autofahrerclubs. Im Zuge der Pickerl-Überprüfung kann die Maschine zudem wieder komplett auf Vordermann gebracht werden.

Matthäus Radner, Motorradtrainer im Fahrtechnikzentrum des ÖAMTC in Saalfelden, bemerkt, dass die Trainings immer besser angenommen werden, auch dank der neu eingeführten 50-Euro-Förderung des Landes Salzburg. „Nach dem Winter muss man sich erst wieder an das Handling gewöhnen, der Körper ist ein bisschen eingerostet und muss sich neu auf das Motorrad einstellen. Bei uns werden Situationen durchgespielt, die nicht alltäglich sind. Wie soll man reagieren, wenn plötzlich ein Hindernis da ist, wenn etwa Rollsplit auf der Fahrbahn liegt usw.“

Geübt wird auch die richtige Kurven-Fahrtechnik. „Man muss mit dem Kopf in die Kurve und nicht auf den Boden schauen. In engen Kehren sollte man Drücken. Das kennen die Wenigsten. Man drückt das Motorrad in die Schräglage, der Körper bleibt aber aufrecht. So kann man enge Radien langsam durchfahren“, weiß Profi Radner. Das in die Kurve-Legen ist dann bei größeren Radien die richtige Fahrweise.„ Notbremsungen mit und ohne ABS, das Bremsen und Ausweichen- alles wird durchgespielt.

„Es kommen einige Teilnehmer mit dem Vorurteil zu uns, dass wir ihnen Motorradfahren lernen wollen. Dem ist nicht so. Wir wissen, dass sie es können. Wir wollen sie nur auf Gefahrensituationen hin schulen. Wenn man im Kopf weiß, wie man reagieren soll, ist das schon die halbe Miete.“ Die Clubs bieten für Interessierte auch so genannte Warm-Ups an, Halbtages-Trainings. Neben der Fahrtechnik ist auch die richtige Ausrüstung für Biker lebenswichtig. Ein Helm mit ECE-Prüfzeichen, Motorradstiefel und eine Kombi-Kluft aus Leder und Textil sind unumgänglich. Keinesfalls sparen sollte man auch bei Protektoren. Und wer kann, leistet sich zudem einen Airbag.

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