„Is ja ’n Ding!“ oder „Nee, ich mach nur Spaß“ dröhnt es bei der Premiere von „Einsame Menschen“ in den Linzer Kammerspielen weit mehr als nur einen Hauch piefkinesisch an meine Ohren. Allerdings: Wie sich im Laufe des Theaterabends herausstellen sollte, war das dann mein geringstes Problem.
Gerhard Hauptmann hat sein Drama 1890 geschrieben und nach dieser Inszenierung frage ich mich, wie und warum dieses altmodische Beziehungsdrama seinen Weg auf die Linzer Bühne fand. Regisseur Christoph Diem hat ein Händchen für sinnloses Gebrülle. Dort, wo einen das Stück bewegen sollte, bewegt sich immerhin die Drehbühne, dass einem schwindlig wird. Bühne, Kostüme und Tonspur stammen von Florian Barth. Hat ihm keiner gesagt, dass im Schauspielhaus gerade ein ganz ähnliches Bühnenbild mit Bäumen im Einsatz ist?
Keine Hochform
Das Ensemble müht sich redlich, aber die Inszenierung lässt niemanden zu Hochform auflaufen. Nicht Theresa Palfi als leidende Jungmutter, nicht Christian Taubenheim als ausgelaugten Philosophen, nicht einmal Ines Schiller als „Emanze“. Und schon gar nicht den Rest der Familie. Nach knapp zwei Stunden „haste“ alles überstanden.
Milli Hornegger/ Kronen Zeitung
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