Nach 0:1-Pleite

Coach Kühbauer: „Wir haben halt keine Messis“

19.05.2019 07:57

Drückend überlegen, aber selten zwingend - so „zerbröselte“ Rapid am Mattersburger Beton, verlor am Samstag mit 0:1 Im Play-off-Halbfinale um Europa warten wieder die Burgenländer - dann aber in Hütteldorf!

„Eine unnötige Niederlage, selten waren die Kräfteverhältnisse so klar." Mehrmals biss sich Didi Kühbauer auf die Zunge. Er wollte nicht sagen, was er wirklich dachte. Es brodelte in Rapids Trainer. 79 Prozent Ballbesitz, 56 Prozent gewonnene Zweikämpfe, ein Spiel auf ein Tor. Und dennoch verließen Kapitän Schwab und Co. das Pappelstadion wieder mit leeren Händen.

Weil Knasmüllner schon nach 40 Sekunden den Sitzer zur Führung ausließ (Kuster hielt den Volley aus kurzer Distanz), Sonnleitner an die Latte köpfelte (14.), Badji verstolperte (24.), Sonnleitner allein vorm Tor den Ball ablegte (45.).

Und nach der Pause war die Dominanz noch eklatanter, aber Rapid nicht zwingender, sondern umständlicher. Meist blieben nur Weitschüsse. Während Mattersburg komplett das Fußballspielen einstellte. Konnten die Burgenländer auch, da bereits in Minute 8 Dibon bei einer Gruber-Hereingabe geschlafen, Pusic eiskalt vollstreckt hatte - 1:0.

Da hatte Goalie Strebinger keine Chance. Mehr kam auf seinen Kasten nicht mehr. „Sie sind mit zehn Mann hinten drinnen gestanden, das ist legitim“, ärgerte sich Kühbauer. „Wir haben halt keine Messis.“ Dennoch versuchte Rapid den Beton spielerisch zu sprengen. Das klappte nicht.

Letzte Pass kam nicht
“Nach vorne war das zu wenig, im Strafraum war die Bewegung nicht da“, bekrittelte Kapitän Schwab. Murg sah es ähnlich: „Es ist immer das Gleiche. Wir bringen den letzten Pass nicht, müssen unsere Chancen nutzen." Was gestern schmerzte, aber keine Folgen hat. Platz eins in der Quali-Runde ist Rapid ja nicht mehr zu nehmen. Aber jetzt ist klar, wer im Play-off-Halbfinale am 28. Mai in Hütteldorf wartet: wieder Mattersburg, das fix Achter ist.

Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung