China vs Google

“Große Firewall” blockt Google-Websuche in China

Web
31.03.2010 10:11
Eine Woche nach der Umleitung von Google-Suchanfragen in China zum unzensierten Angebot in Hongkong hat der US-Internetriese die chinesische Zensur für zwischenzeitliche Probleme verantwortlich gemacht. Da google.com.hk nur vorübergehend blockiert gewesen sei, sei dies auf Eingriffe in die "Große Firewall" zurückzuführen, sagte ein Google-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag (Ortszeit). "Es ist interessant festzustellen, dass die Suchmaschine in China wieder normal funktioniert, obwohl wir von unserer Seite nichts verändert haben."

Am Dienstag hatten Suchanfragen via Google in China, insbesondere in der Hauptstadt Peking, keine Ergebnisse geliefert. In Shanghai hingegen funktionierte das Angebot. Nach ersten Vermutungen von Google war die Zeichenfolge RFA in einem neuen Programmcode für die Suchanfragen der Auslöser der Störung. Die Buchstaben-Kombination werde von der chinesischen Internetzensur - der sogenannten "Great Firewall" - offensichtlich als Abkürzung für Radio Free Asia interpretiert, was zu einer automatischen Blockade der Ergebnisseiten führe.

Der von den USA finanzierte Radiosender, der Programme in ganz Zentral- und Südostasien ausstrahlt, wird von der Regierung in Peking nach Kräften blockiert. Allerdings teilte Google später mit, die Änderung sei bereits vor einer Woche vorgenommen worden.

E-Mail-Konten von Journalisten angegriffen
Unterdessen sollen in China mehrere Journalisten Opfer eines Hacker-Angriffs geworden sein. Kathleen McLaughlin, freie Journalistin in Peking, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, sie habe für knapp eine Woche ihr E-Mail-Konto beim US-Internetkonzern Yahoo nicht erreichen können. Erst seit Mittwoch funktioniere die Anmeldung wieder.

Andrew Jacobs, der für die "New York Times" aus der chinesischen Hauptstadt berichtet, musste feststellen, dass Mails, die an seine Yahoo-Adresse gerichtet waren, an einen anderen Empfänger umgeleitet wurden.

Journalisten in Taiwan berichteten von ähnlichen Vorkommnissen. Betroffen waren jeweils Yahoo-Konten. Der Konzern wollte auf die Attacken nicht näher eingehen und erklärte lediglich: "Yahoo verurteilt alle Cyber-Attacken, gleich welchen Ursprungs sie sind oder welche Absicht sie verfolgen."

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele