Schlechter Scherz

NÖ: Buben täuschen in Tulln filmreife Entführung vor

(Bild: Andreas Graf)

Fünf Jugendlichen aus Tulln in Niederösterreich dürfte am Wochenende ziemlich langweilig gewesen sein, denn sie hielten mit einer inszenierten Entführung die Exekutive auf Trab. Das filmreife "Kidnapping" vor einem Lokal wurde von zahlreichen Augenzeugen verfolgt - und löste eine Alarmfahndung aus. Auf die Idee dazu sind die Witzbolde durch die MTV-Serie "Jackass" gekommen.

Die Szenen muteten an wie aus einem Hollywood-Streifen: Zwei junge "Täter" stürmen aus einem Wagen und zogen - unweit eines "Aufpassers" ihrem "Opfer" einen Jutesack über den Kopf. Danach drängten sie den Jugendlichen in den Kofferraum und brausten mit quietschenden Reifen davon.

Schauspielerische Begabung
Die Jugendlichen legten bei der Aktion offenbar eine beachtliche schauspielerische Leistung an den Tag. Passanten, die das Spektakel beobachteten, nahmen der Bande die gestellte Entführung ab - die glaubwürdigen Schilderungen der Augenzeugen veranlassten jedenfalls die Polizei, eine Alarmfahndung auszulösen.

Das war vermutlich auch so beabsichtigt: Damit die Aktion auch Beachtung fand, inszenierten die Jugendlichen die "Tat" absichtlich vor einem Lokal mit einer großen Fensterfront im Zentrum der Stadt und flüchteten danach über den Hauptplatz in Richtung stadtauswärts.

"Jackass"-Entführung als Vorbild
Bei den darauffolgenden Ermittlungen der Polizei, die von einem großen Entführungsfall ausging, war die Sache bald geklärt. Die Burschen gaben an, einen ähnlichen Fall in der Serie "Jackass" gesehen zu haben - und wollten das Ganze einmal selbst ausprobieren.

Den jungen "Schauspielern" im Alter von 15 und 17 Jahren wird demnächst eine Anzeige wegen Vortäuschens einer strafbaren Handlung ins Haus flattern.