Lokalaugenschein:

„Zeitraubend, aber wir sind dennoch im Plan“

Oberösterreich
16.05.2019 08:00
Linz als Brückenstadt? Momentan hat das noch einen komischen Beigeschmack, denn zwei Donauquerungen werden neu errichtet und eine um Bypässe erweitert. Lediglich die Nibelungenbrücke funktioniert. Die Autofahrer stöhnen über „ewige“ Baustellen, die den täglichen Stau erhöhen. Die „OÖ-Krone“ besuchte die Brückenbauer und erkundigte sich über die Fortschritte. Fazit: Es geht voran!

Der gesamte Westring ist mit Abstand das größte Bauvorhaben, das die staatliche Autobahngesellschaft Asfinag in Oberösterreich durchführt. Es entsteht nicht nur eine völlig neue Hängebrücke im Westen von Linz – 2023 sollten die ersten Autos darüber fahren. Der Ausbau greift tief in die Innenstadt, denn die Brücke braucht Zu- und Abfahrten. Dafür ist u. a. ein Tunnel durch den Freinberg vorgesehen sowie die Umgestaltung des Bahnhofsknotens inklusive Untertunnelung der Waldeggstraße. Momentan hat man das Herzstück, die Hängebrücke, in Angriff genommen.

Westring-Brücke
Franz Sempelmann ist Asfinag-Projektleiter, der Gallneukirchner hat die Arbeitsschuhe immer im Kofferraum, denn er besucht mehrmals in der Woche die Baustellen. „Momentan werden auf Urfahraner und Linzer Seite Baugruben für Ankerkörper ausgehoben“, sagt Sempelmann. Auf jeder Seite werden später 120 Anker in Felsen und Untergrund fixiert und Betonbaukörper errichtet, in denen die Seile der Brücke eingehängt werden. Zugleich werden die Widerlager vorbereitet, wo die Brücke aufliegen soll. Auch die Straßenverbreiterung für Zu- und Abfahrten auf Urfahraner Seite ist bereits in Vorbereitung. Sind erst die Seile gespannt, „hängen wir Stahlelemente ein.“ Auf das Stahlgerippe werden Betonplatten und -schichten aufgelegt, um Verkehrslasten aufzunehmen.

Voestbrücken-Bypässe
Die am meisten sichtbare Baustelle liegt im Bereich der Mühlkreis Autobahn Knoten-Linz und Knoten-Urfahr. Gebaut werden nicht nur Bypässe, sondern auch Zu- und Abfahrten. Das Erdreich wird auf den Kopf gestellt. In den letzten Wochen entdeckten Bauarbeiter im Baustellenbereich der Voestbrückenerweitung kontaminiertes Material: „Bombenschutt und Baumaterial aus den 1970er Jahren“, sagt Josef Reischl (52), Asfinag-Projektleiter. Die gesetzeskonforme Entsorgung: „Zeitraubend, aber wir sind im Plan“, so Reischl. Am 24. Mai wird der erste Teil der dreiteiligen Bypassbrücke (Westseite) auf ein Schiff gehoben, zum Pfeiler „eingeschwommen“ und dann aufgesetzt. Das gleiche mit dem zweiten Teil: „Am 14. Juni wird der mittlere und letzte Teil montiert.“ Der erste Bypass ist fertig. Insgesamt wird der Sicherheitsausbau der A7 in dem Bereich – Bypässe, Zu- und Abfahrten, Ausbau Hafenstraße – erst 2028 fertig.

Neue Donaubrücke
So wird die Nachfolgerin der Eisenbahnbrücke genannt. „Eine schöne Zügelgurtbrücke“, begeistert sich Markus Hein (47), der Linzer Vizebürgermeister begleitet die Errichtung der 400 Meter langen Donauquerung. Durch eine Erhöhung der Stahltonnage – die „Krone“ berichtete – gibt es hier eine leichte Verzögerung. Busse und Autos werden daher etwas später als im ursprünglich geplanten Herbst 2020 erstmals über diese Brücke fahren.

Elisabeth Rathenböck/Kronen Zeitung

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