Bei Assistenzeinsatz

Rekrut schießt unabsichtlich auf Wohnhaus

(Bild: apa/HELMUT FOHRINGER)

Beim Grenzeinsatz im Südburgenland sollte er für Sicherheit sorgen, doch jetzt hat ein Soldat Einwohner in ernste Gefahr gebracht: Auf Patrouille in Rax bei Jennersdorf lösten sich zwei Schüsse aus dem Sturmgewehr des Grundwehrdieners (17). Beide Projektile zerschmetterten das Fenster eines Stiegenhauses.

Frühmorgens marschierten der Soldat und ein Kamerad los, um mit wachsamem Auge nach Illegalen und Kriminellen Ausschau zu halten. Kurz vor neun Uhr kam es mitten im kleinen Jennersdorfer Ortsteil Rax zu dem dramatischen Zwischenfall: Plötzlich fielen zwei Schüsse - abgefeuert vom Sturmgewehr des Rekruten, während sein Begleiter durch das Fernglas blickte. "Als ich mich umdrehte, stand mein Kamerad entsetzt da. Seine Waffe lag auf dem Boden", berichtete später der Ohrenzeuge.

Schütze unter Schock
In einem nur 25 Meter weit entfernten Wohnblock in der Hauptstraße hatten beide Projektile die Glasbausteine des Stiegenhauses durchschlagen. Der Schütze - er dürfte versehentlich abgedrückt haben - steht unter Schock. "Der 17-Jährige wird psychologisch betreut. Er konnte noch nicht befragt werden", sagt Hauptmann Martin Jaidl vom Militärkommando. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Kein technischer Defekt
Unter Aufsicht ihrer Vorgesetzten fassen Assistenzsoldaten vor ihren Kontrollgängen das Sturmgewehr aus. Die Waffe ist zwar scharf geladen, aber immer gesichert. Bei dem Vorfall im Südburgenland lag nach ersten Untersuchungen kein technischer Defekt vor.

von Karl Grammer, Kronen Zeitung