Leben mit Flüchtling

Ruzowitzky: „Helfen ist Teil meiner Verantwortung“

Adabei
13.05.2019 06:00

Spätestens seit seinem Oscar für „Die Fälscher“ spielt der in Klosterneuburg lebende Regisseur Stefan Ruzowitzky in der Oberliga mit. Für das aktuelle „OOOM-Magazin“ öffnete er nicht nur die Pforten seiner Villa, sondern gab auch einen Einblick in sein Leben mit Flüchtlingsbursch Masud, der bei den Ruzowitzkys in Niederösterreich einzog.

„Als der Flüchtlingsstrom begann, habe ich im Erstaufnahmelager Klosterneuburg zweimal die Woche einen Deutschkurs gegeben“, erzählt der Filmemacher, „dort traf ich Masud aus Afghanistan - seit drei Jahren lebt er nun bei uns.“

Seither wurden seiner Auffassung nach die Zeiten rauer: „Ich fand es gut, dass Kurz als Staatssekretär gesagt hat: ‘Liebe Migranten, wir bieten euch viel, verlangen aber auch einiges von euch.‘ Das finde ich sehr legitim. Aber was jetzt passiert, dass man Prügelknaben sucht, damit die Politik Macht und Wählerstimmen dadurch kriegt - das ist schon traurig.“

Von Kurz als Kanzler enttäuscht
Ruzowitzky ist von Kurz als Kanzler enttäuscht: „Ja, schon ein bisschen.(...) Man muss schon dagegenhalten, zumindest inhaltlich.“ Über Innenminister Herbert Kickl sagt er: „Ich habe ein prinzipielles Problem mit der FPÖ und ihren Vertretern. Sie sind meiner Meinung nach zu nahe an einem nationalsozialistischen Gedankengut. Ich kann eine Regierung, in der FPÖ-Minister sitzen, moralisch nicht ernst nehmen.“

Er jedenfalls sieht es als Teil seiner Verantwortung, Masud, der bald 21 wird, zu helfen: „Jemandem zu helfen, sich hier zurechtzufinden, ist wichtig. (...) Er macht jetzt seine Lehre, spielt Fußball und übernachtet am Wochenende oft bei Freunden. Ein ganz normaler Halbwüchsiger.“ Warum er ihn aufnahm? „Wir hatten nie das Gefühl, etwas zu opfern.“

Norman Schenz, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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