Rohr-Nachfolger

Landesrat Peter Kaiser neuer Chef der SPÖ Kärnten

Österreich
27.03.2010 18:06
Nach mehr als 20 Jahren in der Kärntner Spitzenpolitik ist der Klagenfurter Peter Kaiser am Samstag an der Spitze angelangt. Der 51-jährige wurde am Landesparteitag trotz zweier Gegenkandidaten mit 78,4 Prozent der Stimmen an die Spitze der Kärntner SPÖ gewählt. Seine Kontrahenten Herwig Seiser und Leopold Sever wurden klar geschlagen. Kaiser folgt damit Reinhart Rohr nach, der die Partei seit Sommer 2008 geführt hatte.

Die drei Kandidaten hatten 15 Minuten Zeit, um ihre Vorstellungen von der Parteiführung zu präsentieren. Mit einem Fünf-Punkte-Programm konnte Kaiser dabei offenbar am meisten überzeugen. Er wolle der Partei Orientierung geben und mehr Platz für "Junge und Frauen" schaffen, so Kaiser. Außerdem sprach er sich gegen Fundamentalopposition aus, will die SPÖ aber "deutlich unterscheidbar" machen.

Kaiser bedankte sich nach der Wahl für das eindeutige Votum und gab sich kämpferisch: "Diese Partei ist handlungsfähig und handlungswillig." Indirekt ging er auch auf die Turbulenzen der vergangenen Monate und Jahre ein, als er sagte: "Jeder Angriff auf den Parteivorsitzenden oder einen Spitzenrepräsentanten ist ein Angriff auf die Partei, und das werden wir nicht zulassen."

Schlechtes Zeugnis für Seiser und Sever
Die SPÖ müsse kantiger sein und dürfe nicht mehr mit der Regierungskoalition "kuscheln", so Seisers Ansatz - nur 17,9 Prozent der Delegierten konnte er dadurch überzeugen. Noch schlechter ging es für Sever aus, der sich als unbeschädigter Kandidat und frei von umstrittenen Entscheidungen der Vergangenheit präsentierte - er kam nur auf 3,7 Prozent der Stimmen.

Bei der Wahl zum Parteivorstand gab es aber auch für manch anderen eine böse Überraschung: Massive Streichungen setzte es für Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter und die Klagenfurter Vizebürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz.

Wehmütige Bilanz vom scheidenden Parteioberhaupt
Der scheidende Parteivorsitzende Rohr hatte vor der Wahl seines Nachfolgers mit etwas Wehmut Bilanz gezogen. Er hätte sich oft "Flankenschutz" aus den eigenen Reihen gewünscht, eine Unterstützung seiner Stärken und Hilfe dabei, seine Schwächen zu kaschieren. "Das braucht der Vorsitzende", betonte Rohr.

Köfer durfte nicht antreten und witterte Intrige
Der Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer erhielt in einer geheimen Abstimmung nicht genügend Stimmen, um an der Wahl auch teilzunehmen. Einige Delegierte aus seinem Heimatbezirk Spittal/Drau verließen daraufhin verärgert den Parteitag.

Der neu gewählte Vorstand trat nach dem Parteitag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Köfer, der ebenfalls in den Vorstand gewählt wurde, war da schon weg. Er sprach gegenüber Journalisten von einer Intrige Manzenreiters gegen ihn, deshalb sei er nicht zugelassen worden.

Nach dem Parteitag wollte er das Fußballmatch des SK Austria Kärnten gegen Rapid Wien besuchen. Wie übrigens auch Kaiser, der bereits am Vormittag meinte: "Hoffentlich geht sich das bis 18.00 Uhr alles aus."

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