„Krone“-Kommentar

Talfahrt des Life Balls als Wirtschafts-Liebkind

Adabei
12.05.2019 11:25

Der Blick auf den eigenen Tacho macht mich sicher: Da stehen nach Lehrjahren in der Chronik & Co. ein paar Society-Kilometer auf der Uhr. Einige davon wurden vom Fest des Lebens geprägt, das am 8. Juni zu Grabe getragen wird. Über die Hintergründe zum Aus sollen sich Analytiker - auch bitte gerne die Selbsternannten - den Kopf zerbrechen.

Als Journalist und empathisches Lebewesen war ich schon zu Beginn der Mega-Charity Feuer und Flamme dafür. Nahm etwaige Wickel, die es mit dem Organisator auch gab („Stimmt’s, Gery?“) in Kauf. Aus zweierlei Gründen: A. weil man am Life Ball und seinen Celebrities schlicht und ergreifend nicht vorbeikam und B. weil man als Journalist und empathisches Lebewesen verstand, AIDS geht uns alle etwas an.

Die einst völlig einzigartige Idee von Keszler wurde in die Welt hinausgetragen. Nach dem Motto: Jede Woche ist mittlerweile irgendwo auf der Welt ein „Life Ball“ - und mit ihm die Top-VIPs. Unbarmherzig dabei das alte Hollywood-Sprichwort: ohne Geld ka Musi. Und ab dem Zeitpunkt begann die Talfahrt des Life Balls als Liebkind der Wirtschaft. Der Grundgedanke bleibt aber für immer oben auf der Bergstation.

Und es bleibt zu hoffen, dass die ach so hochdekorierten Namen, die einst auf dem Rathausplatz tanzten und am 8. Juni heuer bestimmt daheimsitzen werden, zumindest den Geist des Events mitgenommen haben. Um ehrlich zu sein, es würde mich aber überraschen. Immerhin habe ich bereits ein paar Society-Kilometer auf dem Tacho.

Norman Schenz, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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