„Koloniale Besetzung“

Palästinenser erbost über Songcontest-Video

Ausland
12.05.2019 07:54

Wenige Tage vor Beginn des Eurovision Song Contest (ESC) in Tel Aviv hat ein Video des israelischen Fernsehens für Empörung bei den Palästinensern gesorgt. Die israelische Rundfunkgesellschaft KAN strahlte am Freitag einen Beitrag aus, in dem Jerusalem als „unsere geliebte Hauptstadt“ bezeichnet wurde.

In dem Video, das sich an Israel-Besucher anlässlich des ESC wendete, war zudem eine Aufnahme der in Ost-Jerusalem gelegenen Al-Aksa-Moschee zu sehen. Die Palästinensische Autonomiebehörde rief das israelische Fernsehen am Samstag dazu auf, die Bezüge auf Jerusalem aus israelischen ESC-Werbevideos herauszuschneiden.

Israel missbrauche den Musikwettbewerb, um seine „koloniale Besatzung“ der Palästinensergebiete zu „normalisieren“, erklärte das Außenministerium der Palästinenserbehörde auf Facebook. Das „Propagandamaterial“ sei nicht hinnehmbar. Das Ministerium legte Protest bei der Europäischen Rundfunkunion ein.

Jerusalem ist seit Jahrzehnten Zankapfel in Zwei-Staaten-Lösung
Israel hatte den Ostteil Jerusalems samt der historischen Altstadt im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt und 1980 annektiert. Die UNO erkennt die Annexion nicht an. Der Status Jerusalems ist ein Knackpunkt für einen Nahost-Frieden im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung, denn Israel beansprucht Jerusalem als unteilbare Hauptstadt für sich, während die Palästinenser Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Palästinenser-Staates wollen.

Der ESC findet in diesem Jahr zum 64. Mal statt. Er beginnt am Dienstag und endet am Samstag. Nach dem Sieg der Israelin Netta Barzilai im vergangenen Jahr in Portugal ist Tel Aviv diesmal Gastgeber des Musikerwettstreits.

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