„OÖ Krone“:Sie gehen schon zum zweiten Mal in den Ruhestand.
Werner Schöny: Ich gebe die Verantwortung für eine Organisation ab, bin aber reduziert weiter in meiner Ordination tätig.
„OÖ Krone“: Die Entstigmatisierung Psychischkranker war Ihnen wichtig. Wurde sie erreicht?
Werner Schöny: Man kann von einem Lebensthema sprechen, es zieht sich durch die ganze Psychiatrie. Bei der stationären Behandlung sind psychisch Kranke heute bereits ebenbürtig. Aber bei der Psychotherapie gibt es Kontingente. Wenn diese erfüllt sind, bekommen sie keine Behandlung. Das ist ein Auswuchs von Stigma. Ich wollte immer mithelfen, dass das kleiner wird.
„OÖ Krone“: Wie schaut’s mit Akzeptanz psychischer Erkrankungen in der Gesellschaft aus?
Werner Schöny: Es gibt eine Unzahl von psychischen Erkrankungen. Deshalb kann man nicht verallgemeinern. In meinen Anfangszeiten war es so, dass Patienten oft die Straßenseite gewechselt haben, wenn sie mich gesehen haben, weil sie nicht mit einem Psychiater in Verbindung gebracht werden wollten. Auch heute noch erzählt man sich von einer psychiatrischen Behandlung nicht so wie etwa einer Operation.
Interview: Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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