UEFA-Cup-Finale 1994

Beim Legenden-Treff lief der Schmäh

Salzburg
11.05.2019 14:09

Exakt 25 Jahre nach dem UEFA-Cup-Finale gegen Inter Mailand kam es zum herzlichen Wiedersehen der violetten 94er-Helden in Maria Alm. Präsident Rudi Quehenberger glänzte dabei als Alphornbläser. Und Trainer-Legende Otto Baric ließ eine bewegende Nachricht aus Kroatien übermitteln.

Als der legendäre Austria-Klubboss Rudi Quehenberger Freitag Abend auf der TOM Almhütte hoch über Maria Alm einen Versuch auf dem Alphorn machen durfte, traf er sofort den Ton. Und als Kurtl Garger dasselbe versuchte, blieb das Instrument stumm. „Eh klar, wie immer nur heiße Luft beim Kurtl“, scherzte der Ex-Abwehrkollege Christian Fürstaller.

Ja, der Schmäh kam nicht zu kurz beim Treffen der violetten Legenden im Pinzgau. Heute jährt sich das Final-Rückspiel gegen Inter Mailand zum 25. Mal. Ein guter Anlass, um wieder einmal alle 94er-Helden zusammen zu trommeln. Das übernahm „Leithammel“ Heimo Pfeifenberger mit Sepp Schwaiger vom Hotel SEPP in Maria Alm. Und der Hotelchef meinte voller Stolz: „Wir freuen uns, dass ihr alle gekommen seid. Ihr habt uns damals so viel Freude gemacht.“ Damit sprach er wohl tausenden Fans der „alten“ Austria aus dem Herzen.

Wer die Zeit damals miterleben durfte, wird bestätigen: Das, was die „Boy-Group“ um Pfeifenberger, Feiersinger, Aigner, Winklhofer, Amerhauser und Co. bewegt hat, kommt in der Form nicht mehr wieder.

„Wir waren in einem unglaublichen Flow, ja wir waren fast unzerstörbar“, erinnert sich Thomas Winklhofer an die legendären Europacup-Schlachten bis zum Finale zurück. Dass letztlich beide Endspiele 0:1 verloren gingen, tat der Euphorie keinen Abbruch.

Franz Aigner erinnert sich noch gut an das Finalrückspiel im Meazza-Stadion vor 80.300 Fans: „Die ersten zehn Minuten habe ich fast keine Luft gekriegt vor lauter Rauchschwaden der bengalischen Feuer. Und am Nachmittag sind wir da noch in der Stadt auf einen Kaffee gegangen, heute schier unvorstellbar.“

Für den legendären Präsidenten Rudi Quehenberger war das Endspiel damals die Erfüllung eines Traumes. „Ich wollte immer schon ein Spiel im Meazza-Stadion sehen. Dass es dann als Präsident eines Finalklubs war, war umso schöner.“

Die Euphorie kannte keine Grenzen. „Als ich beschlossen habe, dass wir die Heimspiele in Wien spielen, habe ich 1000 Protest-Briefe und Morddrohungen bekommen. Am Ende sind jedes Mal 20.000 Salzburger nach Wien gefahren. Und allein gegen Frankfurt hätten wir damals 200.000 Karten verkaufen können.“ Das brachte auch den legendären Klubsekretär Rudi Mirtl an die Kapazitätsgrenzen.

Nicht alle konnten am Freitag kommen. So war Adi Hütter nach dem knappen Aus mit Frankfurt im Europa-League-Semifinale gegen Chelsea Gesprächsthema Nummer eins. „Ich habe ihm sogar noch in der Nacht eine Nachricht geschickt“, fühlte Winklhofer mit. Otto Konrad und Wolfgang Feiersinger mussten kurzfristig absagen. Trainerlegende Otto Baric, knapp 86, wollte die Reise aus Kroatien nicht mehr auf sich nehmen. Er ließ aber über Quehenberger eine bewegende Botschaft übermitteln: „Die Zeit vergeht, aber der Erfolg bleibt. Ich bin sehr stolz, dass ich euer Trainer sein durfte.“

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