Ungeklärte Schicksale

Mexikos Frauen gedenken ihrer vermissten Kinder

Ausland
11.05.2019 09:45

Am mexikanischen Muttertag haben zahlreiche Frauen im Rahmen von Protestmärschen an das ungeklärte Schicksal ihrer verschwundenen Kinder erinnert. Allein in der Hauptstadt Mexiko-Stadt beteiligten sich am Freitag rund 2000 Mütter, Angehörige und Aktivisten, um auf das Versagen der Regierung bei der Aufklärung aufmerksam zu machen.

Mexiko, Land der Verschwundenen. Mehr als 40.000 Menschen - allesamt geliebte Mütter, Väter, Töchter, Söhne - gelten als vermisst, die Dunkelziffer liegt vermutlich weit höher. „Ich weine seit acht Jahren. Ich will einfach nur wissen, was mit ihm passiert ist“, so die 64-jährige Maria Guadalupe Aguilar in Mexiko-Stadt, deren Sohn 2011 auf dem Weg zu einem Geschäftstermin in der Stadt Guadalajara verschwunden war.

8900 Morde seit Jahresbeginn
Präsident Andrés Manuel López Obrador erklärte am Muttertag, er denke insbesondere an „die Mütter, die ihre vermissten Kinder suchen“. Kritiker werfen dem seit Dezember amtierenden Staatschef vor, nicht genug gegen die Gewalt im Land zu tun. Es herrscht Drogenkrieg, Behörden sind oft korrupt. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres wurden in Mexiko mehr als 8900 Morde registriert, so viele wie noch nie zu Jahresbeginn.

Auch der Muttertag wurde von Gewalt überschattet: In der zentralmexikanischen Stadt Puente de Ixtla griffen Bewaffnete einen Bus mit Gefängniswärtern an, die für Muttertagsbesuche in die Stadt gefahren waren. Fünf Menschen wurden getötet, drei weitere verletzt.

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