Vorwärts-Vergleich

Lindenberger – Schett: „Ein Ende mit Schrecken“

Tirol
11.05.2019 06:00
Wie auf einem Basar wurde im Gerichtssaal um Summen gefeilscht, dann folgte ein Vier-Augen-Gespräch am Gang und die Einigung: Ex-Vorwärts-Mandatar Josef Schett zahlt dem früheren Mitstreiter Hans Lindenberger 60.000 Euro. Eingeklagt hatte dieser 79.600 Euro.

Hintergrund ist die unendliche Geschichte um nicht abgerufene Parteienförderung durch das Implus-Trio Lindenberger, Schett und Maria Zwölfer. Sie hatten damit ihre Ex-Partei geschädigt. Lindenberger wurde deshalb zur Zahlung von mehr als 200.000 Euro verdonnert (allein für einen Teil des Jahres 2016).

Kosten dritteln?
Nun wollte er sich ein Drittel von Schett zurückholen, exakt 79.600 Euro. „Für meinen Mandaten geht es um den Ruin. Alle drei Abgeordnete waren sich damals einig, keinen Antrag auf Parteienförderung zu stellen“, bestritt Lindenbergers Anwalt Zeno Agreiter dessen Alleinverantwortung. „Nein“, konterte Schetts Rechtsvertreter, „Lindenbeger hat zu wenig informiert und der Antrag wäre seine Aufgabe gewesen“. Zivilrichter Hannes Neurauter ließ durchblicken, dass die Kosten durch ein durchexerziertes Verfahren immer weiter steigen würden. Und dass das Trio wohl gemeinsam tätig war.

Erste Angebote stießen auf Kopfschütteln
20.000 Euro bot Schett angesichts dieses Winks mit dem Zaunpfahl an - Kopfschütteln der Gegenseite. Dann das Offert, die Hälfte der rund 80.000 Euro zu zahlen - erneut kein Einlenken, Agreiter verwies auf Lindenbergers weitere Kosten (fürs Verfahren, 7000 Euro Zinsen). Letztlich feilschten Lindenberger und Schett eine Viertelstunde am Gang. Es gab einen Vergleich, den Schetts Seite als „Ende mit Schrecken“ bezeichnete (der dem „Schrecken ohne Ende“ vorzuziehen sei): Schett zahlt 60.000 Euro, falls bis 24. Mai keine der beiden Seiten abspringt.

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