Das Ergebnis: Trotz des Wirrwarrs verschiedenster angepriesener Produkte und Themen ist bei genauerem Hinsehen ein Schema zu erkennen. Einige bestimmte Wörter wiederholen sich immer wieder und stechen hervor.
Um dies zu visualisieren, wählten die Spam-Experten für die Auswertung sogenannte "Tag Cloud"-Grafiken. Darin repräsentiert die Schriftgröße eines Begriffs die Anzahl der jeweiligen Nennungen (Grafiken siehe Link in der Infobox).
Druck auf den Empfänger ausüben
Am häufigsten werden demnach Begriffe verwendet, die den Nutzer unmittelbar zu einer Handlung auffordern, indem sie Eile oder Dringlichkeit suggerieren ("today", "fast", etc.). Deutlich wird dies auch dadurch, dass fünf der sechs am häufigsten verwendeten Worte mit einem Ausrufezeichen versehen wurden. Beispiele hierfür sind etwa "here!" oder "shipping!".
Dies soll zusätzlichen Druck auf den Empfänger ausüben. Die Spammer verfolgen dabei ein einfaches Ziel. Denn je weniger Zeit jemand damit verbringt, über den Inhalt einer Nachricht nachzudenken, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, die betrügerische Absicht einer Nachricht zu durchschauen.
Anderes Botnetz, andere Begriffe
Etwas anders verhält es sich bei der "Wortwahl" der ebenfalls untersuchten Botnetze. Diese beschränken sich auf ein sehr begrenztes und spezifisches Vokabular, da jedes Botnetz meist nur für einige wenige Spam-Versender gleichzeitig im Einsatz ist. Während beim Botnetz "Bagle" etwa Begriffe wie "Viagra", "Free", "Erectile" oder "Pills" besonders häufig Verwendung finden, versucht das Botnetz "Grum" die Nutzer mit "important", "special" oder "discount" zu ködern.
Anders verhält es sich den Experten zufolge bei "Cutwail": Das Botnetz decke nicht nur eine breitere Palette von Begriffen ab, sondern lege auch mehr Wert auf die Gestaltung der E-Mail-Texte. Statt nur zwei bis drei Zeilen Text plus Link zu verschicken, um Nutzer möglichst schnell auf eine Website zu locken, seien die E-Mails hier insgesamt länger und in besserem Englisch verfasst, was sie seriöser erscheinen lasse.
Oftmals würden sogar ganze Textpassagen aus legitimen E-Mails oder von Websites kopiert, um Nutzer schlussendlich dazu zu bewegen, die beigefügten E-Mail-Anhänge zu öffnen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.