Tolles Ökoprojekt

Österreichs Dörfer und Städte als grüne Kraftwerke

Österreich
27.03.2010 20:40
Von der klimafreundlichen Straßenbeleuchtung, die wegen ihres milden Lichtes auch den Schmetterlingen hilft, von der Kühltruhe des Fleischers bis hin zu den Faxgeräten in der Gemeindestube, die umweltfreundlich betrieben werden - Österreichs Dörfer und Städte sollen jetzt zu Öko-Keimzellen des Klimaschutzes werden. Denn in den Kommunen liegt noch ein gewaltiges Energiespar-Potenzial brach. Energy-Globe-Chef Ing. Wolfgang Neumann (am rechten Bild) sieht Tausende Möglichkeiten zum Energiesparen.

„Wenn viele in den Orten mitmachen, kann das ein gewaltiger Energieschub werden, dann können auf einen Schlag viele Tonnen an klimaschädlichen Treibhausgasen eingespart werden“, glaubt auch Öko-Expertin Gabriele Pomper von der heimischen Umweltberatung. Also dann: Ab sofort sind die Bürgermeister und Stadtchefs gefragt.

Ing. Neumann empfiehlt dabei die Erstellung eines Energiekonzepts: „Die Gemeinde sollte bis in die letzten Winkel auf Strom- und andere Energiefresser durchleuchtet werden. Gegebenenfalls mit eigenem Beschluss im Dorfparlament.“ Als leuchtendes Öko-Beispiel mag die burgenländische Gemeinde Güssing gelten. Dort ist man auf dem besten Wege, mit den drei ökologischen Segensbringern der Menschheit (Biomasse, Photovoltaik und Wind) völlig energieautark von Erdgas und Öl zu werden. Mehr noch: Im dortigen Technologiezentrum laufen sogar Erfolg versprechende Versuche, Autos mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz zum Fahren zu bringen. Auch die Initiative von Laakirchen in Oberösterreich, das sich fast zur Gänze mit der Kraft des ewig leuchtenden Himmelsgestirns wärmt, wird zur Nachahmung empfohlen.

Hilfe bieten zwei Geldinstitute, die eine Kommunalmilliarde zur Verfügung stellen, sowie auch manche Energieversorger der jeweiligen Bundesländer an. „Wir bieten schon seit Längerem maßgeschneiderte Konzepte, um den Stromverbrauch zu drosseln – und um die Sanften zu fördern“, versichert EVN-Experte Stefan Zach mit der Zentrale in Maria Enzersdorf (NÖ). Sein persönliches Paradebeispiel: Die niederösterreichische Metropole St. Pölten: „Die blaugelbe Hauptstadt wird – nach Erstellung des Konzepts  – mit umweltfreundlicher Fernenergie beliefert – aus der Abwärme der Kraftwerke in Dürnrohr. Allein damit können in der gesamten Stadt mehr als 40.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.“

Doch zurück in die ganz kleinen Dörfer, in die grünen Herzen der rot-weiß-roten Heimat. Ökopionier Ing. Wolfgang Neumann: „Uns geht es unter anderem darum, die Naturschätze der Region zur Energieerzeugung zu nutzen.“ Einer, der schon in diesem Frühjahr mit gutem Beispiel vorangehen möchte, ist der Chef der Marktgemeinde Altmünster in Oberösterreich. „Wir können durch die Energy-Globe-Analyse mit geringen Kosten den Istzustand erheben und erhalten damit die Grundlage für unser künftiges Energiekonzept“, frohlockt Bürgermeister Hannes Schobesberger. Schon demnächst will Schobesberger die gesamte Bevölkerung – vom Opa bis zum Enkerl – für die gute grüne Sache mobilisieren. Ideen jedenfalls hat der VP-Mandatar schon genug.

Ing. Neumann aus Traunkirchen (OÖ) bringt aber noch mehr Ideen ins Spiel: etwa Einkaufsgemeinschaften, die den Spritverbrauch durch gemeinsames Shoppen auf ein Minimum senken. Oder Vereine, die ihre Sportplätze durch ein ausgeklügeltes System wassersparend benetzen.

Im Rahmen des großen Energiechecks sollen aber auch alle Gemeinde- und öffentlichen Bauten (Beleuchtung von Stiegenhäusern etwa) und alle Privathäuser unter die Lupe genommen werden. Und zwar von absoluten Experten ihres Faches.

Für potenzielle Energiespargemeinden wurde eine spezielle Hotline (Tel. 07617/2090-55) eingerichtet. Außerdem gibt es unter dem Link in der Infobox alle Informationen und einfache Einstiegsmöglichkeiten in das wunderbare Ökoprojekt.

von Mark Perry und Lukas Lusetzky, "Krone bunt"

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