Im Baby-Talk

Strache: „Ich hatte Tränen in den Augen“

Adabei
12.05.2019 05:55

Erster Muttertag bei Jungfamilie Strache. Der Vizekanzler stellt uns hier Sohn Hendrik vor. Ein Gespräch über das ewige Band der Mutterliebe, private Treffen mit Sebastian Kurz, die verschobene Hochzeit und wann Philippa zur „Löwenmama“ wird.

Wer Familie Strache daheim am Stadtrand von Klosterneuburg besucht, sollte besser keine Angst vor großen schwarzen Hunden haben. Denn die noch nicht einmal ausgewachsene Italienische Dogge „Linda“ kann einem zur Begrüßung schon mal freudig ihre Vorderpfote auf die Schulter legen. „Die Lindschi ist unsere Kuschelmaus“, stellt der bestens gelaunte Hausherr den Neuzugang vor: „Ein echter Familienhund. Sie passt auf uns alle auf.“ Der Vizekanzler und FPÖ-Chef serviert den Kaffee, während Ehefrau Philippa mit Baby Hendrik aus dem Kinderzimmer kommt. Ein fröhlich aufgelegtes kleines Kerlchen mit blauen Augen und roten Bäckchen und einem rebellisch hochstehenden Haarschopf.

Es ist Sonntagnachmittag, eine kurze Verschnaufpause im vor der EU-Wahl besonders dichten Terminkalender.

„Krone“: Ihr gemeinsamer Sohn kam am Neujahrstag zur Welt. Sie haben auf Facebook verkündet: „Endlich bist du da! Du hast mit deinem ersten Schrei den Atem des Lebens aufgenommen und damit unsere Herzen im Sturm erobert. Du bist ein Wunder - Geschenk und Erfüllung.“ Wie war das genau?
Heinz-Christian Strache: Ich war ja bei der Geburt dabei ...
Philippa Strache (lächelnd): Und er war tapferer als ich dachte.
Heinz-Christian: Es ist das Schönste, was man sich vorstellen kann. Das Wunder des Lebens. Ich hatte Tränen in den Augen, als der kleine Wurm das Licht der Welt erblickt hat.
Philippa: Gehört hatte ich es ja schon oft, wie überwältigend dieser Moment sein soll. Aber es ist noch viel schöner und faszinierender. Ich bin einfach nur dagelegen und habe dieses kleine Wesen in meinem Arm bewundert.

Wie war denn Ihr Papamonat?
Heinz-Christian: Er war ein Geschenk, das ich bei meinen ersten beiden Kindern leider nicht in Anspruch nehmen konnte (Anm.: Heidi ist mittlerweile 19 und maturiert, Sohn Tristan 17). Für Ministerräte oder wichtige Termine habe ich natürlich unterbrochen, aber wir haben diese Zeit extrem genossen, um als Familie zusammenzuwachsen.

Haben Sie ihn tatsächlich gewickelt und sind mit ihm spazieren gegangen, so, wie Sie sich das vorgenommen hatten?
Heinz-Christian (schwelgend): Natürlich! Manchmal durfte ich helfen. Beim Spazierengehen wird Hendrik von der Mama im Umhängegurt getragen, während ich daneben den Wagen schiebe.

Wie reagieren die Leute?
Philippa: Alle sehr nett und respektvoll. Wenn es um unseren Sohn geht, werde ich zur Löwenmama. Ich verstehe keinen Spaß, wenn jemand mit dem Handy herumfuchtelt und uns fotografieren will.

Dogge „Linda“ beobachtet die Runde aus sicherer Entfernung. Sie hat es sich am Boden gemütlich gemacht.

Wie funktioniert das Miteinander zwischen Baby und Hund? Den Hund haben Sie ja als Welpen nur kurz vor der Geburt von Hendrik geholt.
Philippa: „Linda“ ist sehr respektvoll und zurückhaltend mit Hendrik. Es ist sogar so, dass sie uns ganz vorwurfsvoll ansieht, wenn er zu weinen beginnt, als wollte sie sagen: „Helft ihm doch!“.

Ihre Frau begleitet Sie zu vielen Reisen und Terminen. Haben Sie Hendrik da dabei?
Philippa: Nein, das wäre viel zu stressig für ihn und uns. Wir haben das Glück, dass meine Mama in Altersteilzeit bei der Bank ist und auf ihn aufpasst. Wir kommen ohne Nanny aus.

Wie schaffen Sie das? Sie sind ja Social-Media- & Tierschutzbeauftragte der FPÖ.
Philippa: Alles Organisationssache. Ich kann viel von daheim arbeiten und mir meine Termine im Büro einteilen. Und manchmal darf Henry mit. Da sind alle ganz glücklich, und er wird die ganze Zeit herumgetragen.“

Wie oft sieht ein Papa, der abends kaum vor 22 Uhr heimkommt, eigentlich sein Baby?
Heinz-Christian: Das ist echt schwierig. Ich sehe ihn tatsächlich oft 3-4 Tage nur schlafend. Wenn ich in der Früh gehe, schlummert er noch. Und abends natürlich erst recht.

Worauf legen Sie in seiner Erziehung wert?
Heinz-Christian (lacht): Meine Frau ist sicher konsequenter als ich.
Philippa: Er bekommt unsere vollste Liebe. Er soll bodenständig werden und wertschätzend. Er wird zu Weihnachten sicher nicht mit Geschenken überhäuft und soll mit Tieren aufwachsen, weil das wichtig ist.

Ist er schon getauft?
Heinz-Christian: Das kommt im Sommer. Am liebsten in der Wachau, wo wir vor zwei Jahren auch geheiratet haben.

Am 12. Juni feiern Sie ja auch Ihren 50. Geburtstag. Die geplant gewesene kirchliche Hochzeit haben Sie nun aber verschoben?
Philippa: Die Hochzeit geht sich irgendwie heuer nicht gut aus, und jetzt habe ich den Wunsch, dass Henry es schon miterleben und uns vielleicht sogar die Ringe bringen kann.

Hat Sebastian Kurz Hendrik schon kennengelernt? Sie haben uns im Dezember ja erzählt, dass Sie auch privat Kontakt halten.
Heinz-Christian: Nein, das hat sich noch nicht ergeben! Leider haben sich die privaten Treffen mit unseren Freunden generell reduziert. Unsere volle Aufmerksamkeit gilt jetzt Hendrik.

Was bedeutet der heutige Muttertag für Sie? Für Philippa ist es ihr erster, aber Sie haben ja auch ein extrem enges Verhältnis zu Ihrer Mama, die Sie als Alleinerzieherin aufgezogen hat.
Heinz-Christian: Wir feiern alle gemeinsam auch mit Fipies Mutter, die sie und ihren Zwillingsbruder übrigens auch allein großgezogen hat. Es ist ein Wahnsinn, was Frauen an Liebe, Einsatz und Verlässlichkeit für uns leisten. Davor habe ich allergrößten Respekt!
Meine Mutter ist heute 74. Ich war damals drei, als sich mein Vater hat scheiden lassen. Sie hat ständig fleißig gearbeitet und auf vieles verzichtet, um mir alles zu ermöglichen. Dabei hatte sie es selbst nie leicht. Mit nur 10 Jahren wurde sie Vollwaise und ist bei ihrer Oma und Tante aufgewachsen. Ich bin ihr unendlich dankbar. Das kann ich gar nicht in Worte fassen. Es ist ein ewiges Band, das uns verbindet.

Baby Hendrik ist dabei, in Mamas Arm einzuschlafen. Auch Dogge „Linda“ ist ruhig geworden. Ein Blick unter den großen Holztisch offenbart den Grund. Sie hat einen weißen Stoffhasen zerlegt.

Edda Graf, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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