Von Unbekannten ließ sich ein Rumäne dazu überreden, Afghanen ohne Dokumente von der serbisch-kroatischen Grenze nach Österreich zu bringen. Pech für den Schlepper, dass heimische Beamte den richtigen Riecher hatten und ihn aus dem Verkehr zogen. Jetzt saß der Familienvater in Eisenstadt auf der Anklagebank.
11.000 Euro Schulden, eine kranke Frau, ein sechs Monate altes Baby und ein niedriges Gehalt - unter diesen (Lebens-)Umständen war es für die Hintermänner einer großen Menschenschmugglerringes ein Leichtes, den jungen Rumänen anzuwerben. Der Mann hatte erst kürzlich seinen C-Schein erworben und einen Job als Lkw-Fahrer ergattert. Als solcher war er regelmäßig beruflich zwischen Ost- und Westeuropa unterwegs. Auf seiner letzten Fahrt hatte der Familienvater sechs Afghanen in den Laderaum seines Wagens gepfercht. Doch an der österreichischen Grenze wartete schon die Polizei - Festnahme!
„Sie haben mir 100 Euro pro Flüchtling bezahlt. Ich habe es nur wegen des Geldes und meiner Schulden getan“, erklärte Marius K. jetzt bei seinem Gerichtsprozess in Eisenstadt. Außerdem gab er zwei weitere Schlepperfahrten zu. Nach kurzer Beratung fällte der Schöffensenat sein Urteil: 18 Monate unbedingt. Der Angeklagte nahm die Strafe sofort an.
Kronen Zeitung
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