Gegen Klimawandel

50 Schafe „mähen“ das Gras auf der Donauinsel

Nachrichten
08.05.2019 18:05

Schafe sollen in Zukunft maschinelle Rasenmäher auf der Wiener Donauinsel ersetzen. 50 von ihnen haben nun im nördlichen Teil des Erholungsgebiets ein neues Zuhause gefunden. Zumindest für den Sommer. Von Mai bis Oktober sollen die Tiere dort grasen und helfen, die Donauinsel fit für die Zukunft zu machen. Die Aktion ist Teil eines EU-geförderten Projekts, das den Auswirkungen des Klimawandels entgegenwirken will.

„Wir wollen, dass die Donauinsel auch in den nächsten Jahren dem Wiener und der Wienerin zu Verfügung steht“, meint Gerald Loew, Leiter der MA 45 - Wiener Gewässer. Er ist für das Projekt LIFE DICCA verantwortlich. DICCA steht dabei für „Danube Island Climate Change Adaption“, also Anpassung der Donauinsel an den Klimawandel.

Die Schafe als Rasenmäher sind nur ein Teil von mehreren Maßnahmen, die die Insel vor hohen Temperaturen und starken Regenfällen schützen soll. „Im Moment ist es so, dass wir zwei bis drei Mal im Jahr maschinell abmähen. Das hat zur Folge, dass andere tierische Inselbewohner kein Futter mehr haben und Pflanzen schlechter wachsen. Die Schafe haben den Vorteil, dass sie die Wiese über das ganze Jahr langsam abgrasen, sodass der Lebensraum für andere Lebewesen nicht zerstört wird“, so Loew über die Vorteile des Projekts.

Umweltfreundliche Alternative
Die Krainer Steinschafe, so der Name der seltenen Nutztierrasse, sind zudem leiser und stoßen keine Abgasschadstoffe aus. Im Moment grasen die Tiere am nördlichsten Zipfel der Insel, geschützt werden sie durch einen mobilen, elektrischen Zaun. Ist ein Teilstück abgegrast, wird die Schafherde auf eine neue Fläche umgesiedelt.

Ein Jahr Probe
Doch bei 50 Schafen soll es laut Loew nicht bleiben: „Das heurige Jahr dient dazu, dass man mal ausprobiert, wie so etwas in Wien akzeptiert wird und wie der Wiener mit den Schafen umgeht. Danach hoffe ich, dass wir das Projekt auf die ganze Insel ausbreiten können.“ Laut dem Projektleiter müsste man abwarten, da man sich hier in einer Großstadt befinde und viele Menschen mit Hunden auf der Donauinsel spazieren gehen. Man werde sehen, ob die Schafe gestört werden oder ob sie in Ruhe ihre Arbeit machen können.

Betreut werden die Schafe täglich von einem Schäfer des Wiener Vereins WUK. Auch die Mitarbeiter der MA 45 werden regelmäßig nach den Tieren sehen. Für alle Menschen, welche die Schafe besuchen wollen, gilt jedenfalls: füttern verboten!

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