re:publica-Konferenz

Neurechte Influencer und andere Internet-Phänomene

Digital
08.05.2019 12:14

In der deutschen Hauptstadt Berlin diskutieren dieser Tage bei der Internetkonferenz re:publica Internetaktivisten, Blogger und Wissenschaftler über Phänomene des Web 2.0. Da gibt es Vorträge über das Social-Media-Gehabe rechtsextremer Gruppierungen, Buchvorstellungen von Netzphilosophen, Politiker-Reden, aber auch Streitgespräche oder Klimapolitik.

Praktischerweise übertragen die Veranstalter - die Blogs Spreeblick und netzpolitik.org, unterstützt unter anderem von der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung - das Vortragsprogramm der heuer unter dem Motto „tl;dr - too long, didn’t read“ stehenden Konferenz auf YouTube, Interessierte können sich also auch ohne persönliche Anreise nach Berlin die Vorträge der re:publica ansehen.

So gibt es hier etwa die Eröffnungsrede des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zu sehen:

Ein anderes re:publica-Highlight war für viele Konferenzteilnehmer der einstündige Vortrag des Autors und Netzphilosophen Sascha Lobo, der über den „Realitätsschock“ der liberalen Internetgemeinde referiert hat.

Nicht zuletzt im Hinblick auf die Debatten über die rechtsextreme Gruppierung der Identitären interessant ist der nach einem Song der Punk-Band „Bad Religion“ benannte Vortrag „The Kids are alt-right“ des Journalisten Patrick Stegemann und des Soziologen Sören Musyal, die einen Vergleich zwischen dem Online-Gehabe heutiger Influencer und jenem rechtsextremer Internetakteure ziehen.

Ein interessantes Streitgespräch zum Thema Urheberrecht lieferten sich auf der re:publica netzpolitik.org-Chef Markus Beckedahl und EU-Politiker Axel Voss, der federführend an der jüngsten Urheberrechtsreform - Stichwort: Upload-Filter - mitgewirkt hat.

Neben aktuellen netzpolitischen Debatten haben sich manche Vortragende auf der re:publica auch mit gesamtgesellschaftlichen Themen wie dem Klimawandel beschäftigt - etwa Maja Göpel, Jochen Flasbarth und Lucia Parbel, die über neue Bewegungen für den Klimaschutz referierten.

Über Sexismus und das Patriarchat berichtete auf der re:publica die österreichische ehemalige Grünen-Abgeordnete Sigrid Maurer. Sie hat sich in den letzten Monaten einen juristischen Schlagabtausch mit einem Bierhändler geliefert, von dessen PC sexistische Hass-Nachrichten an sie verschickt wurden.

Die Frage, ob Journalismus im Internetzeitalter noch eine Zukunft hat, debattierten die Ökonomin Maja Göpel und der Soziologe Harald Welzer.

Auf der re:publica - das Vortragsprogramm lief am Mittwoch noch weiter - wurden noch viele andere aktuelle netzpolitische Themen debattiert. Videos werden laufend auf dem YouTube-Kanal der re:publica veröffentlicht.

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