„Als ich den Artikel gelesen habe, hab’ ich mich einfach nur geärgert, dass es sowas überhaupt gibt auf der Welt! Wie gemein muss man sein, dass man einer gehbehinderten Frau den Rollstuhl stiehlt?“, sagte der 72-Jährige. Der Linzer ist seit einem schweren Unfall vor 32 Jahren selbst zu 100 Prozent gehbehindert: „Ein betrunkener Lastwagenfahrer hat mich damals übersehen, seither kann ich nicht mehr gehen.“
Jetzt will Georg R. der Bestohlenen eine Freude machen: „Ich hab’ einen komplett neuen Rollstuhl zuhause, bin nur dreimal drinnen gesessen. Ich brauche ihn nicht mehr, weil er zu groß für meine Wohnung ist, würde ihn der Dame gerne schenken“, so der hilfsbereite Pensionist.
„Das ist so lieb von ihm“
Als Hermine K. von der großzügigen Geste erfährt, ist die Freude riesig: „Es gibt doch nicht nur Verbrecher auf der Welt, das ist so lieb von ihm.“ Das Rote Kreuz Oberösterreich erklärte sich sofort bereit, den Rollstuhl von Georg R. abzuholen und fünf Kilometer weiter zu Hermine K. zu bringen.
„Glaube wieder an das Gute im Menschen“
Die Pensionistin kann sich immer noch nicht erklären, wer für den Diebstahl verantwortlich ist: „Der Rollstuhl war dreimal versperrt, der Täter muss also ortskundig gewesen sein.“ Auch wenn sie sich weiter darüber ärgert, lässt sie das Geschenk ihres „Leidensgenossens“ nun wieder an das Gute im Menschen glauben.
Lisa Stockhammer, Kronen Zeitung
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