Bange Sekunden

Lawinenopfer: „Ich dachte, dass ich sterben muss!“

Kärnten
08.05.2019 06:00

Ein Freerider hat Dienstagvormittag auf dem Mölltaler Gletscher einem 24-Jährigen das Leben gerettet! Der junge Mann hatte ein Schneebrett ausgelöst und wurde verschüttet, nur sein rechter Unterarm ragte noch aus dem Schnee. Gerade als er zu ersticken drohte, entriss ihn der Unbekannte dem weißem Tod.

Der Skilehrer hatte eindeutig das Risiko unterschätzt. Wegen der Lawinengefahr war die Bergstation des Sechserlifts gesperrt gewesen; als der 24-Jährige unterhalb ausstieg, versuchte er, quer zum Hang noch einige Meter an Höhe zu gewinnen und fuhr im freien Gelände im Bereich der Piste 2 talwärts. Dabei löste er das Schneebrett aus. Er wurde mitgerissen und so verschüttet, dass zuletzt nur noch sein rechter Unterarm aus dem Schnee ragte.

Christian Lackner von der Polizei Obervellach erzählte er später: „Mein Mund war voller Schnee, ich bekam keine Luft – ich hab’ gedacht, dass ich sterbe!“ Bevor er das Bewusstsein verlor, spürte er, wie jemand seinen Arm packte und zog. Lackner: „Ein Freerider hatte alles mit angesehen und war zum Glück gleich zur Stelle. Der Mann legte zuerst das Gesicht des Verschütteten frei.“ Dann kam noch weitere Hilfe.

Hilfe von allen Seiten
Bei der Bergstation des Liftes war Betriebsleiter Adi Gugganig auf Kontrollfahrt gewesen und hatte den Vorfall beobachtet. Er schnappte sich zwei Schaufeln und fuhr schnell ab. Dann half er bei der Befreiung.

Inspektor Lackner: „Auch Kollegen von der Alpinpolizei in Salzburg, die auf Übung in der Gegend waren, haben gesehen was passierte und schlugen sofort Alarm. Sie glaubten, in etwa 20 Minuten beim Verschütteten sein zu können. Da war der Kärntner schon befreit. Er war übrigens unverletzt.“ Später erzählte der 24-Jährige, dass er kein Risiko gesehen habe, da vor ihm gespurt war. „Darauf sollte man sich nicht verlassen. Man kann trotzdem eine Lawine auslösen.“

Lawinenausrüstung hätte nichts gebracht
Der Skilehrer war zwar mit Lawinenausrüstung unterwegs gewesen, in seinem Fall hätte sie nichts gebracht. Der Polizist: „Er hatte keine Atemhöhle und wäre erstickt.“

Seinem Lebensretter hat der 24-Jährige nicht richtig danken können. Als er frei war, verabschiedete sich der Unbekannte und fuhr wieder davon.

Serina Babka
Serina Babka
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