Der ursprüngliche Kandidat Nummer eins für den Posten des Direktors des Landesrechnungshofes (LRH), Peter Kiessler, hatte seine Bewerbung zurückgezogen. Er hätte die notwendige Zweidrittel-Mehrheit nicht erhalten. Die SP hatte erst am Mittwoch betont, dass ihre Mandatare Kiessler "nicht wählen" würden.
Opposition stellte sich gegen VP-Favoriten
Anlass dafür ist die, der SP vorgeblich bis vor Kurzem unbekannt gewesene, Tätigkeit Kiesslers als Geschäftsführer bei der Fibeg (Land NÖ Finanz- und Beteiligungsmanagement GmbH), die im Zusammenhang mit angeblich suboptimalen Veranlagungen von Landesgeldern ins Gerede gekommen war. Eine womöglich dafür mitverantwortliche Person zum LRH-Direktor zu machen, war der Opposition in der Folge als unpassend erschienen.
Edith Goldeband wird die Nachfolge von Walter Schoiber antreten, der noch bis Ende Juni im Amt ist. Die gebürtige Grazerin ist Juristin und 49 Jahre alt. Der Sektion 5 im Bundesrechnungshof, deren Leiterin Goldeband derzeit ist, obliegen unter anderem die Gebarungskontrolle der Bundes-, Landes- und Gemeindeverwaltung, die Bereiche Kommunikation, Personal, Wissensmanagement und der parlamentarische Verbindungsdienst.
FP-Waldhäusl: "Lösung der Vernunft"
Als "Lösung der Vernunft" bezeichnete Gottfried Waldhäusl, Klubobmann der FP im Landtag, die Wahl Goldebands. Damit sei auch ein weiterer "Schritt in Richtung Re-Demokratisierung" gesetzt worden. Waldhäusl erinnerte außerdem daran, Goldeband von der ersten Ausschusssitzung an favorisiert zu haben. Der Klubobmann betonte, dass er die Fachkompetenz Peter Kiesslers "überhaupt nicht infrage stellen" wolle. Das Bild, einen Fibeg-Manager zum Direktor des Landesrechnungshofes zu machen, wäre freilich fatal gewesen.
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