Keine Stallführungen

Lipizzaner-Tierarzt entkräftet die Anschuldigungen

Wien
25.03.2010 13:16
Der Tierarzt der Lipizzaner, Georg Hladik, hat am Donnerstag Vorwürfe vom "Freundeskreis der Spanischen Hofreitschule Bundesgestüt Piber" im Zusammenhang mit an Husten erkrankten Pferden entkräftet. Bei der Sondervorführung am Montag seien nur gesunde Tiere eingesetzt worden, versicherte der Veterinärmediziner. Stallbesuche werden ab sofort und bis auf Widerruf aber nicht mehr möglich sein.

An der entsprechenden Vorstellung hatten laut Hladik zehn Hengste teilgenommen, wobei neun "weder vor noch nach dieser Vorführung jemals von der Erkrankung betroffen" gewesen sei. Das zehnte Tier habe zur Zeit seines Einsatzes bereits drei Wochen keinerlei Lungensymptome aufgewiesen und sei zwischenzeitlich schonend aufgebaut worden. Er könne außerdem versichern, "dass niemals ein geschwächtes oder erkranktes Tier für eine Vorführung freigegeben wird". Dies gehe konform mit der gesamten Geschäftsleitung und den Bereitern.

Im Hinblick auf die Morgenarbeit beschied der Arzt, dass eine schonende Bewegung nicht erkrankter Pferde auch im Interesse der Gesundheitserhaltung sei, weil dadurch die Abwehrkraft erhöht werde. Darüber hinaus hätten sämtliche Lipizzaner, die vor Publikum auftreten, wie immer ihre Winterpause - was auch so bleiben soll. Nur mit jungen Tiere sei in dieser Zeit gearbeitet worden, wobei eine schonende kontinuierliche Ausbildung - auch in Stallungen außerhalb der Spanischen Hofreitschule - Sinn mache und der Gesundheit förderlich sei.

Bis auf weiteres keine Stallbesuche mehr
In einer Sache zieht die berühmte Einrichtung jedoch Konsequenzen: Stallbesuche wird es bis auf weiteres nicht mehr geben. Führungen würden nur noch außerhalb der Stallungen durchgeführt, der Besuch der Sattelkammer sei aber weiterhin möglich. Hladik - seit sechs Jahren für die Institution tätig - betonte, dass auch zuvor derlei Führungen nur in jenen Teilen der Stallungen veranstalten worden seien, in denen keine infizierten Lipizzaner untergebracht sind. Durch eine Neuerkrankung in jenem Trakt nehme man davon jetzt aber Abstand.

Zum Vorwurf nicht eingehaltener Quarantänemaßnahmen findet sich kein Kommentar des Tierarztes. Eine Sprecherin betonte jedoch, diese seien derzeit nicht nötig und würden - falls vom Mediziner angeordnet - selbstverständlich durchgeführt.

Führte Überlastung "zu einer epidemischen Erkrankung"?
Der "Freundeskreis" hatte zuvor appelliert, Quarantänemaßnahmen seien zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung des Pferdehustens unbedingt notwendig. Kritik gab es auch an den Stallbesichtigungen und der Morgenarbeit - also dem Training mit den Pferden. Vorstellungen wurden hingegen abgesagt, die nächste soll erst am 2. April stattfinden, wie die Hofreitschule kürzlich bekanntgab (Bericht siehe Infobox).

Darüber hinaus wiederholte der Verein seinen bereits Ende Jänner erhobenen Vorwurf, wonach die Tiere aufgrund der erhöhten Anzahl an Vorstellungen überlastet seien. Dies führe nicht nur zu einem Qualitätsverlust, sondern habe auch "zu der Empfindlichkeit und möglicherweise zu einer epidemischen Erkrankung beigetragen", mutmaßte Josef Offenmüller, der Verfasser der Aussendung. Der "Freundeskreis" hat im übrigen nichts mit der bekannten "Gesellschaft Freunde der Spanischen Hofreitschule" zu tun.

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