Rapids Wut-Brief

Edlinger weiter wütend auf Liga-Boss Rinner

Fußball
25.03.2010 13:31
Der zweite Sieg in diesem Jahr, das 3:0 gegen Mattersburg (Bericht in der Infobox), hat den Hütteldorfern sicher gut getan. Aber es verdrängte nicht den Ärger von Rapid-Boss Rudolf Edlinger über Liga-Präsident Hans Rinner. Schon vor dem Rapid-Sieg teilte er ihm das via Brief mit. Eine Kopie erging an die anderen Klubs der tipp3-Bundesliga.

Edlinger schrieb an einen "lieben Freund", aber der Inhalt (den genauen Wortlaut des Schreibens gibt es in der Infobox) ist nicht gerade freundlich. Ganz im Gegenteil. Er beginnt mit der Feststellung "Ich hätte nicht gedacht, dass Du meine Vorbehalte gegen Dich als Liga-Präsident so rasch bestätigst". Das verheißt nichts Gutes.

Edlinger fuchsteufelswild
Wegen der Äußerungen Rinners am letzten Samstag nach dem 1:1 von Sturm gegen Rapid ist Edlinger noch fuchsteufelswild. Die nennt er für den Präsidenten von Sturm zwar legitim, für einen Liga-Präsidenten jedoch untolerierbar. Weil dieser dadurch massiven indirekten Druck auf die kommenden Schiedsrichter-Besetzungen ausübt. Dadurch sieht sich Edlinger in seiner Meinung, dass der Liga-Präsident nicht zugleich auch ein Klubchef sein dürfe, nochmals bestätigt.

Die hatte er schon bei Rinners Vorgänger von Mattersburg, Martin  Pucher. Aber jetzt gibt er zu: "Mir tut es leid, dass ich dazu beigetragen habe, dass Pucher nicht mehr Liga-Präsident ist!" Rinner ist erst knapp fünf Monate im Amt. Aber wird sich durch Edlingers Feststellung, dass sich Rapids Vorbehalte gegenüber ihm als Liga-Präsidenten verstärkt haben, nicht beirren lassen. Rinners Devise: Die Mehrheit der Liga steht hinter ihm, daher kann er mit der Opposition des populärsten Klubs leben. Aber Edlinger kündigte zum Brief, den er in Kopie auch den anderen acht Bundesligaklubs schickte, an: "Es steht weiter im Raum, dass wir den neuen TV-Vertrag nicht unterschreiben, wenn er nicht unseren Vorstellungen entspricht."

Drohgebärde vor Präsidentengipfel?
Nur eine Drohgebärde vor dem Präsidentengipfel am 1. April oder doch mehr? Schließlich war es ja vor allem Rapids Initiative, dass im Jänner statt der Bestätigung des ausgehandelten TV-Vertrags mit Sky alle Rechte neu ausgeschrieben wurden.

Auch intern hat Edlinger überraschende Akzente gesetzt: Veli Kavlak, beim 3:0 der herausragende Spieler, werden im Sommer trotz eines Vertrags bis 2011 keine Steine in den Weg gelegt, sollte ein Auslandsoffert für ihn vorliegen, mit dem Grün-Weiß leben kann – sprich die Ablöse muss passen. Das "soziale" Argument Edlingers: Für den inzwischen 21-Jährigen müsse das Gleiche gelten wie vor ihm für Ümit Korkmaz, Jimmy Hoffer und Stefan Maierhofer. Trainer Peter Pacult wird das sicher nicht gerne gehört haben – so wie Rinner nicht über die Post von Edlinger erfreut war.

von Peter Linden (Kronen Zeitung)

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(Bild: KMM)



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