"Glasklarer Fall"

Schussattentat in Bruck war Amoklauf aus Liebeskummer

Steiermark
25.03.2010 18:37
Nach dem Schussattentat auf eine 49-jährige Frau in Bruck an der Mur am Mittwoch sei "der Fall für uns glasklar", so Kripo-Ermittler Alois Eberhart am Donnerstag. Zwei Zeugen hätten den Tatablauf genau beschrieben, die Befragung des durch die Schüsse schwer verletzten Opfers habe ein rundes Bild ergeben. Wie berichtet (siehe Infobox) wollte der mutmaßliche Täter eine Beziehung, die Frau aber nicht - weshalb er schließlich zur Waffe griff.

Der 54-jährige Obersteirer und die 49-jährige Frau, die in einem Altenwohnheim arbeitet, hatten sich schon länger gekannt, da sie in derselben Siedlung in einem Mehrparteienhaus wohnen - sie mit ihrer Familie, der Mann alleine.

Obersteirer gab laut Polizei sechs Schüsse ab
Am Mittwoch lauerte der Mann seiner Angebeteten dann in der Flurgasse in Bruck auf, als sie mit einer 91-jährigen Bewohnerin des dortigen Altenheimes zu einem Spaziergang aufbrechen wollte. Er lief auf die beiden Frauen zu und schoss mit beiden Pistolen aus größerer Entfernung auf die 49-Jährige, insgesamt sechsmal. Dabei traf er ihr linkes Handgelenk, die Frau lief im Zickzack davon, in Richtung Parkplatz eines Supermarktes, wo Passanten die Polizei alarmierten und dem Opfer Erste Hilfe leisteten.

Zustand des Amokläufers nach wie vor kritisch
Der mutmaßliche Täter verfolgte die 49-Jährige nicht weiter, er richtete eine der Waffen gegen sich selbst und schoss sich in den Kopf. Sein Zustand sei nach wie vor lebensbedrohlich, sagte Eberhart. "Es grenzt an ein Wunder, dass weder die ältere Dame noch andere Menschen auf der Straße oder dem Supermarktparkplatz getroffen wurden", so der Ermittler. Das Opfer hingegen hatte im Weglaufen auch noch einen Streifschuss an der Hüfte erlitten - sie befindet sich auf dem Weg der Besserung.

Waffen illegal besessen
Bei den Waffen - der Obersteirer hatte sie illegal besessen und keine entsprechenden Dokumente - handelt es sich um alte Pistolenmodelle. Die Waffe vom Kaliber 7.65 mm ist eine Zastava aus Ex-Jugoslawien, bei der 9-mm-Pistole handelt es sich um ein sehr seltenes Modell ohne Herkunftsbezeichnung aus dem früheren Ostblock.

Bild: Heinz Weeber

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