Gibt´s Alternativen?

600 Tonnen Plastik auf steirischen Feldern

Steiermark
07.05.2019 08:18

Dass steirische Bauernmärkte künftig plastikfreier werden sollen, haben wir erst kürzlich berichtet. „Tolle, beispielgebende Aktion!“, so die Reaktion vieler „Krone“-Leser. Manche haben allerdings ein großes „Aber“, denn: „Auf den heimischen Feldern liegen Zigtausende plastikverpackte Ballen herum. Was ist damit?“

Der gute, alte Korb soll künftig wieder auf dem Arm der Kunden hängen, wenn diese beste steirische Erdäpfel, Paradeiser, Salate und so vieles mehr auf einem der 150 Märkte kaufen. Nassfeste Papiersackerln sollen die Plastiksäcke ersetzen. Vieles wird bereits offen oder im Glas verkauft -Tendenz steigend. Der plastikfreie Bauernmarkt trägt dem starken Trend zum Umdenken bei vielen Konsumenten Rechnung. Dafür kommt viel Lob von unseren Lesern.

Mit einer Einschränkung, wie uns unter anderen eine Leserin aus der Weststeiermark schreibt: „Mit der sehr löblichen Bauernmarkt-Initiative wird in erster Linie der Kunde erzogen. Was ist mit den Landwirten selbst, die jede Menge Plastik in ihrem Berufsalltag verwenden?“ Die optisch nicht gerade ansprechenden Silo-Ballen, wie man sie umgangssprachlich nennt, werden von vielen als störender Anblick wahrgenommen. „Vor allem aber müssen da ja Unmengen an Müll zusammen kommen. Früher ging das doch auch ohne Plastik. Was ist damit?“

Die berechtigte Frage leiteten wir an die steirische Landwirtschaftskammer weiter. Die kalmiert: „Die in der Landwirtschaft verwendeten Silo-Folien werden nach Gebrauch besenrein gesäubert und dann über den Maschinenring, die Lagerhäuser oder Altstoff-Zentren gesammelt.“

Und wieder verwertet: „Daraus entstehen zum Beispiel die in vielen Haushalten verwendeten schwarzen Müllsäcke, die für den Alltagsgebrauch gute Eigenschaften haben“, berichtet Alfred Ledersteger von der Firma Saubermacher.

Die Pastikmenge ist allerdings enorm: 600 Tonnen Silo-Folie fallen jährlich neu in der Steiermark an. Die Kammer hält dagegen: Österreich kommt im Jahr auf 560.000 Tonnen Kunststoff-Abfall, davon 350.000 Tonnen an Verpackungen. Der steirische Heuballenfolien-Anteil liegt somit bei 0,1 Prozent. Kammerdirektor Werner Brugner: „Wir hoffen aber, dass in diesem Bereich weiter geforscht wird und praxistaugliche, nicht-erdölbasierte Materialien auf den Markt kommen.“

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