Nach Gabalier-Bann

Kurz-Appell: „Toleranz für alle Künstler im Land!“

Österreich
06.05.2019 14:22

Nachdem die Chefin der SPÖ-Frauen in Graz beim Maiaufmarsch einer Coverband verboten hatte, Lieder von Andreas Gabalier zu spielen, gehen die Wogen weiter hoch. Nun schaltet sich sogar Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in die Causa ein und ruft zu mehr Toleranz auf: „Lassen wir die Kunst sowie die Künstlerinnen und Künstler frei arbeiten. Egal wie sie aussehen, welche Musik sie spielen oder Meinung sie haben.“ Dabei erinnert er auch an einen unrühmlichen Eklat um den damaligen Song-Contest-Teilnehmer Cesar Sampson vor rund einem Jahr.

Beim Maiaufmarsch der Grazer SPÖ vergangene Woche hatte die Band Gabaliers Hit „Hulapalu“ gespielt. Wie die Combo nach der Veranstaltung mitteilte, sei die Vorsitzende der SPÖ-Frauen daraufhin auf die Bühne gekommen und habe ein Verbot für Gabalier-Lieder ausgesprochen.

Kurz: „Toleranz nicht nur predigen, sondern auch leben“
Kanzler Kurz erklärte dazu am Montag auf Facebook: „Toleranz sollte man nicht nur predigen, sondern auch leben. Lassen wir die Kunst sowie die Künstlerinnen und Künstler frei arbeiten. Egal wie sie aussehen, welche Musik sie spielen oder Meinung sie haben.“

Gabalier: „Zensur und Faschismus in seiner reinsten Form“
Der selbst ernannte „Volks Rock ‘n‘ Roller“ Gabalier selbst hatte sich bereits kurz nach dem Vorfall beim Maiaufmarsch in einer Videobotschaft zu Wort gemeldet und gemeint: „Wer alles mit Händen und Füßen tritt, was der eigenen Weltanschauung nicht entspricht, hat mit Toleranz gar nichts zu tun!“ Das Vorgehen der Grazer SPÖ sei „nicht nur traurig und skandalös, eigentlich ist es Zensur und Faschismus in seiner reinsten Form. Und das aus den sozialdemokratischen Reihen“.

Erinnerungen an „Aula“-Attacke auf Cesar Sampson
Der Vorfall erinnert an die Aufregung im Mai 2018, als Song-Contest-Star Cesar Sampson in der rechtsextremen Zeitschrift „Aula“ als „ORF-Quotenmohr“ bezeichnet wurde.

Die FPÖ, deren Mitglieder regelmäßig Texte in der „Aula“ veröffentlichen, war damals um Kalmierung bemüht. Gegenüber krone.at meinte etwa Generalsekretär Harald Vilimsky: „Es kann hier nichts anderes geben, als sich zu entschuldigen“ - und bei der „Aula“ werde kein Stein auf dem anderen bleiben. Außerdem lud Parteichef Heinz-Christian Strache Sampson zu Kaffee und Kuchen ein.

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