Die Ankunft des ersten Automobils in Klagenfurt um 1904 war für die Bürger der Stadt naturgemäß eine Sensation. Damals gab es in ganz Kärnten nur 40 dieser Fahrzeuge.
Die Chance, einem dieser technischen Wunderwerke zu begegnen, war für die Bevölkerung relativ gering. Gefahren wurden die ersten Automobile meist von wagemutigen Adeligen, auch Frauen wie die Gräfin Christallnig wagten sich schon hinter das Lenkrad.
War der Betrieb von Automobilen zuerst ziemlich unreglementiert, sah sich die Obrigkeit ab 1907 wegen vieler Fälle von Fahrerflucht genötigt, Kennzeichen einzuführen. Dabei wurde dem Herzogtum Kärnten der Buchstabe „F“ als Regionskennzeichen zugeordnet (siehe Foto ganz oben).
Gefahren wurde links und trotz der relativ geringen Geschwindigkeiten kam es immer wieder zu Unfällen.
Benzin in Apotheke kaufen
Mit der Zeit entstanden in der Stadt auch die ersten Tankstellen. Ganz am Beginn des Automobilzeitalters konnte man Benzin nur in Apotheken kaufen, aber schon in den 1930-ern gab es ein ausgedehntes Tankstellennetz, auch mitten in der Stadt.
Die erste Ampel wurde übrigens Mitte der Fünfzigerjahre an der Kreuzung Burggasse und Bahnhofstraße aufgestellt. Auch in Fragen der Parkplätze war man zuerst großzügig: am Neuen wie auch am Alten Platz durfte weiträumig geparkt werden. Viele Maßnahmen dienten damals dazu, Autos in die Stadt zu locken.
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