Mehr als 40 Coups

200.000 € Schaden durch Jugendbande – Anführer im Häfn

(Bild: Christof Birbaumer)

Acht junge Innsbrucker sind am Mittwoch am Landesgericht vor dem Richter gestanden. Je zwei Jahre Haft fassten die zwei Rädelsführer dieser Bande aus, da sie 2009 mit Einbrüchen ganz Innsbruck und Umgebung unsicher machten. Die Angeklagten wollten sich mit der Beute ein Zubrot für Lokaltouren und Autoreparaturen verschaffen.

Sieben dieser Angeklagten, 18 bis 20 Jahre alt, verübten laut Staatsanwalt Hermann Hofer in wechselnder Zusammensetzung 43 vollendete Einbruchsdiebstähle, davon fünf Tresoreinbrüche. Zwölf Mal scheiterten die Angeklagten, wobei ihre Einbruchsversuche natürlich auch ihr unglaubliches Schadenskonto (kaputte Türen, Fenster, Automaten, unbrauchbare Schlösser und vieles mehr) erhöhten.

Dieses macht fast 100.000 Euro aus. Mit den 30.000 Euro Bargeld und dem Wert ihrer Beute in Höhe von 67.000 Euro entstand somit ein Gesamtschaden von fast 200.000 Euro!

Mitte August 2009 hatten sieben der acht jungen Angeklagten diese Einbruchstour beschlossen. Der achte kam später dazu: Er willigte ein, dass man in seiner Garage einen erbeuteten Tresor aufflexte: Hehlerei.

Klar verteilte Rollen
Die Angeklagten gestanden am Mittwoch vor Richter Bruno Angerer (Bild) ein, dass sie für ihre nächtlichen Einbrüche in Lokale, Firmen, Arztpraktiken, Vereine, Geschäfte und Kiosks die Rollen verteilten: Wer als Fahrer, Aufpasser oder "Aktiver" agieren sollte. Auch mit Einbruchswerkzeug, Sturmhauben, Handschuhen hatte man sich ausgestattet. Bis Oktober 2009 wuchs die Bande stetig.

Der Hauptangeklagte war bei allen Einbrüchen dabei. Er gab auch zu, dem Vater seiner Freundin wertvolle Münzen gestohlen zu haben. Die Urteile: Je zwei Jahre für die Rädelsführer. Vier Mal bedingte Haft plus Geldstrafen, bedingte Geldstrafen für den Rest.

von Hans Licha, Tiroler Krone