Eine Kaltfront hat in der Nacht auf Sonntag Österreich erreicht und zum Teil bis in tiefe Lagen Schnee gebracht. An der Wetterstation Salzburg-Freisaal lagen in der Früh zwei Zentimeter Schnee. So spät im Jahr wurde eine geschlossene Schneedecke in der Mozartstadt zuletzt am 4. Mai 1987 mit einem Zentimeter an der Wetterstation Salzburg-Flughafen festgestellt.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wies auf die ungewöhnlich tiefen Temperaturen hin: Am Nachmittag zwischen zwei und zehn Grad sind um rund zehn Grad zu kalt für Anfang Mai. In Bregenz und Innsbruck wurden für Sonntagnachmittag maximal vier oder fünf Grad erwartet. Die niedrigste jemals in Bregenz zu dieser Zeit gemessene Höchsttemperatur ist 3,7 Grad (am 7. Mai 1957) und in Innsbruck 3,6 Grad (1. Mai 1945).
Täler sind tief verschneit
Einige Täler präsentierten sich tief verschneit. So wurden an der ZAMG-Wetterstation in St. Johann im Pongau (Salzburg, 634 Meter Seehöhe) sechs Zentimeter Neuschnee gemessen, in Reutte (Tirol, 850 Meter) waren es 16 Zentimeter. Am Sonnblick-Observatorium der Zentralanstalt, auf 3.100 Meter Seehöhe in den Hohen Tauern, fielen von Samstag bis Sonntagfrüh 55 Zentimeter Schnee. Die späteste Schneedecke der Stadt Salzburg wurde übrigens am 8. Mai 1944 gemessen (Wetterstation Salzburg-Flughafen). Die Schneewarnung der ZAMG blieb aufrecht. Auf höher gelegenen Straßen musste man mit winterlichen Fahrbedingungen rechnen. Außerdem könnten unter der Last des feuchten Schnees Äste abbrechen und Bäume umstürzen und für Probleme auf Straßen, Schienen und bei Stromleitungen sorgen.
Schneekettenpflicht am Sonntag in Salzburg
Schneekettenpflicht für alle Kraftfahrzeuge galt am Sonntagvormittag in Salzburg auf der B99 über den Radstädter Tauern von Untertauern bis Tweng sowie über den Katschberg von Mauterndorf bis Spittal, weiters auf der alten Gerlosstraße (B165) und auf der Hochkönigstraße (B164) zwischen Hinterthal und Dienten. Auch am Gaisberg nahe der Stadt Salzburg mussten die Autofahrer ab der Zistelalm Schneeketten anlegen. Die Lawinengefahr im Westen stieg an. Die Experten stuften diese in Tirol und Vorarlberg verbreitet mit „erheblich“, also Stufe 3 der fünfteiligen Skala, ein. Die Hauptgefahr ging von frischen Triebschneeansammlungen oberhalb der Waldgrenze aus. An Triebschneehängen seien mittlere und große spontane Lawinen möglich. Dies besonders an sehr steilen Hängen oberhalb von rund 2.800 Metern Höhe und vor allem in den Hauptniederschlagsgebieten in den Zillertaler Alpen, in der Venediger- und in der Glocknergruppe. An steilen Grashängen sind mit dem Neuschnee auch Gleitschneelawinen und Rutsche möglich.
Am Montag beruhigt sich laut ZAMG-Prognose das Wetter, es kann ein wenig auflockern. Während der Woche bleibt es aber unbeständig, am Dienstag besteht in manchen Regionen in der Früh hohe Frostgefahr.
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