Alarmierend:

Drogenkonsum beginnt bereits mit 14 Jahren!

Steiermark
05.05.2019 15:33
Suchtgift-Deals vor aller Augen in Graz, Drogenkauf per Mausklick im Internet: Dass die Steiermark ein Drogen-Problem hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Wie sich die Situation tatsächlich darstellt, wollte die FPÖ vom Gesundheitslandesrat wissen. Die „Krone“ kennt Christopher Drexlers Antworten.

Dass in der Landeshauptstadt vor aller Augen gedealt wird, ist beschämend. Die Politik hat darauf reagiert, in zwei Parks Schutzzonen errichtet. Damit hat die Polizei ein gesetzliches Instrument in die Hand bekommen, um noch effektiver gegen den offenen Drogenhandel vorzugehen. Verdächtige können weggewiesen, Betretungsverbote ausgesprochen werden. So weit, so gut. Doch auch im Verborgenen blüht der Handel mit „Gift“, im Darknet können Cannabis und Co. relativ leicht bestellt werden.

Vor allem die steirische Jugend hat also ein Drogenproblem, das ist nicht von der Hand zu weisen. Doch lässt sich das auch in Zahlen kleiden? Die Freiheitlichen haben bei Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) und dessen Team von der Suchtkoordination im steirischen Gesundheitsfonds nachgefragt:

  • Konkret waren im Jahr 2016 insgesamt 2284 Personen aufgrund ihrer Drogenabhängigkeit in Behandlung, 2017 zählte man 2170 Personen, ein leichter Rückgang. Man müsse allerdings, und das gestehen die Experten zu, von etwas höheren Zahlen ausgehen, da nicht alle Einrichtungen zur Meldung verpflichtet sind.
  • Die am häufigsten konsumierten illegalen Substanzen sind Cannabisprodukte und chemische Präparate wie Ecstasy, Speed, Mephedron, Chrystal Meth. Immer gefährlicher (und beliebter) werden auch die diversen Drogencocktails.
  • Erschütternd: Die Suchtmittelkonsumenten werden immer jünger. Bei Alkohol liegt das mittlere Alter des Erstkonsums bei knapp über 13 (!) Jahren, zu Cannabis greifen bereits 14-jährige Jugendliche.
  • Immer wieder Thema ist auch die Therapie mit Ersatzdrogen. Demnach bekamen insgesamt 1410 Süchtige entsprechende Medikamente verschrieben; seit mittlerweile drei Jahren, so die Statistik, ist diese Zahl stabil – grundsätzlich ein schöner Erfolg.
  • Erfreulich auch, dass von 363 in Substitution befindlichen Patienten 108 wieder einer geregelten Arbeit, und zwar in Vollzeit nachgehen konnten. Diese Zahl stammt aus einer von mehreren Einrichtungen, der IKA (Interdisziplinäre Kontakt- und Anlaufstelle für Substitutionstherapie). Auch in anderen Institutionen zeigt sich, dass durch Langzeittherapien Menschen stabilisiert werden und unter anderem wieder einer geregelten Arbeit nachgehen können.
  • Unweigerlich kommt auch die Frage nach dem Geld. 994.000 Euro gibt das Land Steiermark nur für Primärprävention (also für Maßnahmen, die gesetzt werden, bevor überhaupt Sucht entstehen kann) aus.

Das befürworten die Freiheitlichen grundsätzlich, „denn „Drogensucht ist ein gesellschaftspolitisches Gift, das es auf sämtlichen Ebenen mit aller Härte zu bekämpfen gilt“, so Abgeordneter Marco Triller.

Er fordert – als Begleitmaßnahme zu diversen Initiativen der türkis-blauen Koalition in Wien – einen steirischen Drogengipfel, „um mit Experten weitere wirksame Maßnahmen gegen die grassierende Problematik zu entwickeln“.

Gerald Schwaiger, Marco Steurer, Kronenzeitung

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