Rückkehr aus Ruhestand

Böse Überraschung für Arzt – Praxis war leer

Oberösterreich
05.05.2019 12:00

Weil Ennsdorf ansonsten keinen Allgemeinmediziner mehr hätte, entschloss sich der 73-jährige Akbar Rezwan aus seinem Ruhestand zurückzukehren. Bei der Schlüsselübergabe seiner Nachfolgerin und nun Vorgängerin, erlebte er jedoch eine ziemlich böse Überraschung. Denn anscheinend trotz eines Mietvertrages wurde die Ordination fast komplett leergeräumt.

„Ich habe gedacht, sie nimmt nur das mit, was sie auch selber gekauft hat. Nun sperre ich am 6. Mai auf und habe nicht einmal einen Behandlungstisch!“ - für den Allgemeinmediziner Akbar Rezwan ist bei der Schlüsselübergabe Ende April eine Welt zusammengebrochen. Weil die Hausärztin, die Rezwan nach Pensionsantritt nachgefolgt war und sich in seiner Praxis eingemietet hatte, Ennsdorf verließ, um andernorts tätig zu werden, war der Ort ohne medizinische Versorgung. Nach zweieinhalb Jahren Ruhestand sah es der 73-jährige Rezwan deshalb nur als richtig an, seiner Gemeinde auszuhelfen und selbst wieder in den Arztkittel zu schlüpfen. Das sollte auch planmäßig als Wahlarzt passieren - einen Kassenvertrag bekam er wegen seines Alters nicht mehr -, doch hatte Rezwan offenbar wichtige Details im Vertrag übersehen: „Damals habe ich ihr meine Ordination zur Miete sogar ohne Ablöse überlassen. Ich vertraute auf ihre Kollegialität und nun habe ich allerdings einen Schaden von rund 30.000 Euro.“

Sogar Vorhänge fehlen
Die Praxis bietet kurz vor der Wiederöffnung ein tristes Bild, denn vom EKG-Gerät bis zum Waschbecken und sogar den Vorhängen ist nichts mehr da. „Ich habe alle Belege meiner Anschaffungen gesammelt. Hoffentlich bekomme ich alles wieder.“

Gemeinde sucht weiter Arzt
Für Ennsdorfs Bürgermeister Daniel Lachmayr ist Rezwans Entschluss zurückzukehren ein wahrer Segen, trotz dessen ist die Gemeinde weiterhin verzweifelt auf der Suche nach einem Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag. „Wir sind sehr froh, dass Herr Dr. Rezwan seine Hilfe anbietet. Leider werden seinen Bemühungen anscheinend immer wieder Steine in den Weg gelegt“, so Lachmayr.

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