Still und heimlich wurde die von Staatsanwalt Marcus Neher beantragte Tatrekonstruktion durchgeführt. Zwischen 10 und 12 Uhr. Beide Beschuldigten wurden separat in zwei verschiedenen Bussen zum Ort des Geschehens gebracht: zur Einödsiedlung in Zell am See, direkt an der Hauptstraße und in Sichtweite des Sees.
Mutmaßlicher Mörder schwieg und zitterte
Zuerst war der 17-Jährige dran, Irenes mutmaßlicher Mörder: Er hatte die Möglichkeit genau zu schildern, was an jenem 20. Oktober gegen 21.30 Uhr passierte. Als er mit einer umgebauten Schreckschusspistole die junge und beliebte Einheimische in ihrem Stiegenhaus antraf und abdrückte, viermal. Drei Kugeln trafen das Opfer, das laut Obduktion innerlich verblutete.
Doch der introvertierte Waffen-Fan zeigte nur auf eine Unterführung, wo er angeblich von seinem früheren besten Freund, dem Piesendorfer (18), zur Tat genötigt worden sein soll. Und auf einen Parkplatz, wo angeblich das Fluchtauto abgestellt war. Danach schwieg er. Laut seinem Verteidiger Michael Ringl war er aufgrund seiner Psyche nicht imstande, weitere Auskunft zu geben.
Ermittler erstellten Weg-Zeit-Diagramm
Gesprächiger war offenbar der 18-Jährige, der bis heute jegliche Beteiligung abstreitet: Er zeigte Orte, wo er vor und nach der Ermordung Irenes war - währenddessen schossen Beamte zig Fotos, auch eine Stoppuhr kam zum Einsatz. So konnte ein so genanntes Weg-Zeit-Diagramm erstellt werden, informierte Gericht-Sprecher Peter Egger. Nach zwei Stunden wurden beide Pinzgauer wieder in ihre Zellen in der Justizanstalt Puch gebracht.
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